meseta – eine grosse ebene, durch die sich der jakobsweg kerzengerade durchzieht. über viele kilometer gibt es weder herberge noch laden, nicht mal trinkwasser-brunnen. in pilgerführern und bei pilgern ist diese wegstrecke gefürchtet, weil sie, wenn die sonne herniederbrennt, auch keinen schatten bietet. auf unserem weg nach santiago sind renate und ich ein solches stück zweimal gegangen. wir hatten glücklicherweise nicht so ganz hohe temperaturen.
nun liegt die meseta also vor mir und irgendwie freue ich mich auf diesen meditativen teil meines weges und bin nun gespannt, was er mir bringt. der weg liegt bis zum horizont sichtbar vor mir. ich sehe einige pilger entgegenkommen (wenn auch weniger als beim ersten teil der strecke). ist einer vorbei, tauchen am horizont weitere auf. während ich so pilger beobachte, fällt mir auf, dass immer wieder welche verschwunden sind und kurze zeit später sie langsam wieder aus dem weg in die höhe kommen. natürlich – die ebene der meseta ist eben nicht ganz eben. wie die hohenloher ebene hat sie ihre kleinen senken, in der gerade ein pilger ‚verschwinden‘ kann. auf dem hinweg ist mir dies nicht aufgefallen, da war ich wohl zu sehr ins gespräch vertieft.
ich bin aber wohl etwas zu schnell gelaufen, denn gegen ende tat mir mein rechtes bein etwas weh. das abendessen und die gespräche in der herberge haben dies aber voll und ganz ausgeglichen.
nachtrag
für die beste aller ehe-frauen:
aufdem weg nach santiago hatten wir in der meseta einen imposanten blick (aus dem badfenster einer herberge) hinaus in den abendhimmel. renate (s.o.) bat mich um ein foto. hier ist es, nur nicht aus dem badfenster, sondern von vor der herberge. da wurde gerade geputzt und ich durfte das haus nicht betreten.