ankunft in der ebene

mittwoch, 01.05.2019
bockenem – hildesheim (25,9 km, insgesamt 723,1 km, 340 m auf, 400 m ab)

die zimmer-wirtin verabschiedet sich mit einem guten frühstück, ein paar prospekten und einer kurz-unterhaltung über die kirche. noch bevor der ort zu ende ist, ziehe ich mich wärmer an. ich wandere über die felder und sehe in einiger entfernung ein reh, das in meine richtung schaut. ich bleibe stehen und so stehen wir beide – aufgrund der distanz nicht ganz auge in auge – längere zeit da. ich erkenne noch ein zweites und versuche ganz langsam weiter auf sie zu zu gehen. aber bald springen sie weg.

vor dem nächsten dorf kommt mir ein radfahrer mit seinem hund entgegen. letzterer kommt auf mich zu und bellt mich an. er ruft ihn zurück und meint zu mir: „aber schon früh unterwegs“, worauf ich antworte „sie auch“. daraufhin er „aber sie scheinen schon länger unterwegs zu sein“. ich erzähl ihm, wo ich gestartet bin und er meint trocken „bei den wetter läuft sich’s gut“. ich erwähne das regen-wetter vom sonntag durch den wald. er meint dann, der regen sei dann so unangenehm. er sei an dem tag auch von einer kalten dusche überrascht worden und wendet sich zum gehen. ich antworte noch „da hilft dann nur noch ne heisse dusche“. er grinst und wünscht eine gute wanderung.

später komme ich am gut söder vorbei, ein herrschaftliches anwesen mit landwirtschaftlichem inhalt. ich gehe auf das tor zu, um das schild daran lesen zu können: „zutritt verboten, seuchen-gefahr“ in den moment ertönt ein (schreck)schuss. war das nun zufällig oder eine echte warnung? ich zieh mich zurück und nehm den weg durch die herrschaftliche allee – obwohl es hier auf dem schild heisst ‚kein wanderweg‘.

und dann geht es noch einmal (relativ) hoch hinauf zum feldberg (266 m). an einer bank lege ich eine pause zum vespern ein. irgendwann entdecke ich jedoch sehr viele potentielle nahrungs-konkurrenten, so dass ich mich mehr abseits stelle.  eine der waldameisen hat trotz abschütteln einiger artgenossen bereits knie-höhe erreicht.

danach erreiche den letzten wirklichen berg-gipfel ‚am galgenberg‘. danach geht es nur noch abwärts mit einem phantastischen panorama des tales der innerste mit seinen dörfchen, raps-feldern, äckern und wiesen. ich bin da bis ins innerste angerührt.

in klein düngen suche ich den komoot-weg in drei verschiedenen hof-einfahrten. bei zweien begrenzen klare mauern und zäune das weiter kommen. bei der dritten treffe ich wenigstens aus menschen. die klären mich auf, dass da früher ein weg gewesen sei, aber jetzt privat-besitz sei. und sie erklären mir wie ich auf anderem wege weiter komme.
bei dem anschliessenden bahn-übergang sind die schranken grundsätzlich geschlossen, sie werden auf anmeldung geöffnet. es kommt kein zug, ich quere so.

auf einem wunderschönen weg direkt an der innerste entlang, sehe ich vor mir jemand, der sein fahrrad schiebt. ich gehe einen kleinen tick schneller, daher komme ich der person langsam näher. es ist ein mann in etwa meinem alter, der sein rennrad schiebt. ich überlege, ob das rad einen platten hat oder noch heftiger kaputt ist… dann bin ich direkt hinter ihm, es sehr sich um und meint „gehen sie vor, sie sind schneller“. ich antworte „aber nur wenig“, worauf wer sagt, dass es darauf nicht ankomme. „bei schönen wegen schiebe ich immer, dann bin ich langsamer und kann dann mehr geniessen“. dem kann ich nur zustimmen. und das von einem renn-radler!

der weg geht weiter auch durch belebte pferde-koppeln durch und bald erreiche ich hildesheim. zuerst einmal geht es vorbei an seinen schreber-gärten, dann nach etwa 500 metern asphalt am hohnsen-see, bei dem das pralle 1.mai-leben pulsiert.

dann sind es nur noch 200 meter asphalt auf der grossen venedig bis zur unterkunft.

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