gründonnerstag, 18.04.2019
mürsbach – gemünda (23 km, insgesamt 386,1 km, 290 m auf, 270 m ab)
ich komme kurz vor halb acht uhr zum frühstück, wurde jedoch erst auf acht angemeldet. ich bekomme trotzdem schon was, heisst es von der mutmasslichen mutter des (zimmer)wirts. nur die brötchen seien halt noch heiss. sie stellt mit ein paar scheiben brot dafür her. so esse ich brot bis die brötchen fertig sind.
im kleinen dorf-spar-laden kaufe ich mir noch einen lippen-pflege-stift (bekomme zwei zur auswahl!) und exakt die gewünschten zucker-freien husten-bonbons. ich hätte hier alles bekommen bis hin zu kleidern, nur suchen hätte ich müssen in den sehr mit regalen verwinkelten laden – phantastisch!
gemütlich wandere ich dann durch das tal der itz. an einem orts-anfang lädt mich eine bank zu einem ersten vesper ein: die vortags-brezel esse ich – mit etwas wasser geht’s auch leichter. und nebenbei entdecke ich in der nachbarschaft ein café, in dem ich mir noch einen cappuccino gönne. dann wandere ich aus dem tal hoch in den wald. zwischen sonnig warm und kühlem wind, zwischen geschütztem wald und offener wiese ziehe ich mehrmals die wind-jacke aus und wieder an. aber zusammen mit rucksack runter und wieder rauf wird das immer lästiger.
irgendwann bleibt die jacke an, dafür werden die lüftungs-schlitze unter den achseln geöffnet. in ermangelung einer bank erfolgt eine weitere pause im stehen, dann beginnt der abstieg und tal der rodach nach gemünda.
im haus treffe ich glücklicherweise die zimmer-wirtin bei irgendwelchen arbeiten an (wohnt woanders, und ich hätte kurz vorher telefonieren sollen). glück für uns beide: ich bekomme gleich alles geregelt, inklusive bezahlung und sie einen gesprächs-partner. es geht um wandern im allgemeinen und jakobsweg-pilgern im besonderen, außerdem um sehens-würdigkeiten in gemünda.
nachdem ich wieder frisch bin, gibt es im hof-café am ort einen fairen kaffee und eine ‚regionale‘ torte. dann statte ich der kapelle auf dem berg einen besuch ab. dir ist zwar weiter entfernt als angekündigt, aber es lohnt sich: die wände schlicht in weiss gehalten mit kleinen licht-schlitzen, vorne ein kreuz ebenso aus leicht milchigen glas. ein moderner spruch von frère roger und ein kleines besucher-buch. sehr stil-voll.
zurück im der unterkunft sind sebastian und seine familie schon da. wir vereinbaren nicht zu kochen, sondern essen zu gehen – am morgigen kar-freitag ist selbst kochen sinnvoller. der ochsen im ort ist zu, also fahren wir in die ’stadt‘ nach sesslach. wir finden ein restaurant, bei dem wir ein edles und sehr gutes ‚vor-ostern‘-essen bekommen. dann ziehen wir uns zurück aufs land – ich in ‚mein‘ zimmer und die bus-familie auf die höhe vor dem ort.