die tour ist geplant, die etappen mit hilfe eines sehr guten programms im internet (komoot) festgelegt und die übernachtungen sind nahezu klar. renate wird nicht so lange dabei sein können wie ursprünglich gedacht (am anfang, in der ‚mitte‘ und am ende der tour). dazwischen hat sie ein paar wenige, aber unaufschiebbare termine drin.
bisher sind wir immer nach (camino)-wegzeichen gepilgert, auch wenn mein rückweg von santiago etwas ‚gegen den strich‘ ging – ich hatte über lange strecken wenigstens die (umgekehrten) pfeile.
nun bin ich auf einer ganz individuellen pilger- bzw. wanderschaft. ich werde wegzeichen sehen, aber sie werden nicht unbedingt mir meinen weg weisen. daher auch die sehr konkrete vorplanung mit hilfe des internets. diese planungs-tracks meiner tages-etappen habe ich als GPS-daten auf dem handy. mit ihm, einem kompass und meiner orientierungsfähigkeit mache ich mich dieses mal auf den weg.
zudem komme ich durch landstriche, die mit betten, brot und anderen notwendigkeiten dünn bestückt sind. daher (und auch wegen der osterferien-urlaubszeit) habe ich meine unterkünfte vorbestellt.
nun bin ich absolut gespannt, wie sich nach der – recht interessanten – planungsphase die wander-praxis anfühlt: auf welchen wegen führt das GPS-programm (dem ich aufgrund von aussagen anderer nutzer viel vertrauens-vorschuss gegeben habe) mich durch die deutschen landschaften? treffe ich unterwegs vielleicht sogar andere wanderer?? wie wird das wetter??? muss ich vielleicht doch das eine oder andere des planes über irgendwelche ‚haufen‘ werfen????
aber – ich wandere durch deutschland. sprachliche und dialektische probleme wird es sicherlich nicht geben. und …
last not least: ich mache mich freiwillig und ohne äussere zwänge auf einen längeren weg. dieses mal habe ich dabei die so genannte flüchtlingswelle von 2015 im hinterkopf. (nicht nur) damals sind viele menschen auf eine zwangs-wanderschaft gegangen um krieg, knechtschaft und hungersnot zu entkommen. ihre ‚wanderung‘ war länger, schwieriger und entsagungsvoller. unser ehemaliger syrischer mitbewohner hat nicht viel davon erzählt, aber so viel, dass ich meine wanderung nicht ‚einfach so‘ machen kann. wieder einmal wird mir bewusst, wie GUT es uns hier in mitteleuropa geht. viel zu wenig ist mir/uns dies bewusst!