auf und nieder – immer wieder

oster-montag, 22.04.2019
zella-mehlis – floh-seligenthal (25,4 km, insgesamt 488,1 km, 810 m auf, 950 m ab)

ich bin fast fertig mit rucksack packen, da klopft es am die tür. davor steht der zimmer-wirt mit zwei tüten in der hand. beide überreicht er mir mit den worten „ihr frühstück“. ich bin so begeistert wie überrascht darüber. insbesondere als ich die tüte mit den frühstücks-utensilien öffne, alles dabei, sehr schön hergerichtet auf einem glas-teller. so lasse ich mir in aller gemüts-ruhe diese mahlzeit munden. ich habe zeit bis zehn uhr, weil er seine frau noch ins krankenhaus fahren muss. letztlich mache dann noch die küche sauber und spüle das geschirr. weil noch zeit ist, schreibe ich noch blog-texte und verlasse die wohnung kurz vor zehn. auf der terrasse warte ich nur kurz bis die beiden kommen – sie mit geh-hilfen und bein-schiene. bezahlen und ein kurzes gespräch, dann ziehe ich (nach zehn uhr) los.

gleich nach dem orts-rand geht es sofort steil nach oben in den wald. irgendwann überhole ich einen mann mit stöcken, der mir erzählt, dass er eine knie-verletzung und einen bein-bruch hatte und nun wieder mit trainieren anfangen wolle. da wird mir wieder einmal klar, wie gut es mir mit meinen knochen geht. vor allem kann ich das austesten, als auf meinem weg nach oben viele bäume quer liegen. ich muss wieder einmal drunter, drüber und aussen herum. dabei zahlt sich der (vergessene) stock aus, den mir sebastian dann gebracht hat (DANKE). tasten und stützen, heben und nieder drücken – ohne ihn wäre es deutlich schwieriger geworden. auch später, wo ich über – wenn auch kurze – schlamm-wege gehen muss, ist mir der stock eine wert-volle hilfe.

oben auf dem ‚gipfel‘ zieht es kräftig und etwas kühl. da kommt es mir gelegen, dass es sofort wieder bergab und durch wälder geht. es sind zwar breite wander-autobahnen, aber es ist zum glück weniger steil wie aufwärts.

unten im tal angekommen, geht es im ort nur über die hauptstrasse und dann gleich wieder bergauf. und wiederum fasziniert mich komoot, das aus einer kleinen spur einen wanderweg macht, und tatsächlich es nach etwa 50 metern tatsächlich einer ist.

auf dem nächsten ‚gipfel‘ angekommen, fallen mir viele oster-wander-gruppen auf. es gibt für mich nur kurz ein leichtes auf und ab, dann hat komoot für mich persönlich wieder einen weg abwärts gefunden, der mich von allen leuten weg führt. in dem wald, durch den ich gehe, bin ich wieder mutter-seelen-allein. alles was ich höre sind meine schritte.

da floh-seligenthal recht lang gezogen im tal liegt, zieht sich der weg deutlich hin. ich gehe aber die ganze zeit leicht oberhalb des ortes auf angenehmen wegen. wenn ich immer wieder den blick nach links unten habe, wird mir auch klar, wir viel asphalt ich spare.

in der unterkunft schliesslich angekommen, bekomme ich ein kleines, älteres und schlichtes zimmer. im dazu gehörenden gasthaus reguliere ich meinen flüssigkeits-verlust durch die schwitz-phasen und fülle die energie-speicher wieder mit essen auf. speisekarte und essens-darbietung erinnern mich an längst vergangene zeiten.

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