sonntag, 14.04.2019
büchenbach – nürnberg (26,9 km, insgesamt 288 km, 300 m auf, 370 m ab)
ankunft in nürnberg bei hannah und ihrer familie. mein erster wander-abschnitt ist zu ende. und ein abend, an dem der blogtext einfach warten muss.
wo der jordan fliesst, wie ich nun regnitz und pegnitz auseinander halten kann, was ‚für mich das erste politisch‘ dümmste projekt seit dem turmbau zu babel ist, welche neuen erfahrungen ich mit franken und frankinnen machen konnte, wie das mit meinem jüngsten enkelkind so ist – über das und noch mehr ist hier an dieser stelle morgen abend mehr zu lesen.
gestern habe ich bei meiner ankunft den jordan überquert – es war mir ein kleiner schritt für mich, denn der jordan in büchenbach ist nur ein kleines bächlein zwischen zwei wohn-siedlungen. heute gehe ich nun am jordan abwärts zum frühstücken. dies bekomme ich nicht in meiner unterkunft, aber der bäcker vor ort ist auf.
im tal der rednitz treffe ich auf einen kunst-weg, wo ich an vielen stationen schauen und staunen, lesen und fotografieren muss. leider muss ich ihn verlassen, weil mein weg mich nach norden führt weiter im rednitz-tal und weiter zum rhein-main-donau-kanal. vor über 40 jahren hörte ich von diesem ‚projekt‘, das dann auf druck der damaligen bayerischen staats-regierung die schönsten teile des altmühltales zerstörten. ein bundes-minister tat dann obigen spruch vom turmbau, als schon fraglich war, ob sich dieser bau ‚rentiert‘. im sinnieren darüber beim laufen entlang des langweiligen ufers kommen mir weitere sinn-lose projekte von heute: BER, S21,…
doch dann treffe ich auf ein älteres fränkisches ehepaar mit stöcken, das meinen sinn wieder erheitert. wir unterhalten uns über wandern und pilgern, spontan und geplant, probleme und freuden. weil er beim erzählen immer wieder stehen bleibt, kommt das ganze gehen ins stocken. als dann komoot mich unter dem kanal durch-schleust, nehmen wir abschied voneinander.
bald nähere ich mich nürnberg. der hat liegt links von mir und ich bin froh, dass heute sonntag ist. dann führt mich komoot unter der autobahn durch. exakt davor liegt die baustelle einer neuen strasse. kein problem, denke ich, in der regel kommen fussgänger durch baustellen durch. dies ist auch jetzt so. unter der zukünftigen (ehemaligen?) strasse führt eine ordentliche unterführing durch. aber unter der autobahn komme ich nicht mehr vorwärts: ein rohr-schacht mit einem durchmesser von etwa 1,50 meter hält mich dann davon ab weiter zu gehen. ich hätte kriechen müssen! so suche ich mir lieber einen umweg, den ich aufrecht und bei tageslicht gehen kann.
ich dringe nun so weit in die stadt vor, dass ich an den asphalt-weges-rändern keine weichen gras-streifen mehr vorfinde. dafür tauchen strassenbahn-schienen auf. so nehme ich kurzerhand für drei stationen so eine tram und kürze das asphalt-laufen. hannah kommt mir dann entgegen zusammen mit unserem jüngsten enkelkind. mit überqueren der pegnitz ist klar, dass es jetzt nur noch wenige meter sind.
irgendwo in nürnberg verbinden sich die beiden und nennen sich dann regnitz.
ich bekomme kaffee und kekse und kann meine wäsche durchwaschen, wobei mir der enkel tatkräftig zur seite steht. dann gibt es noch eine feine gemüse-quiche. zudem bekomme ich kabel-salat-freie kopfhörer ausgeliehen, so dass ich morgen nicht mal mehr auf einkaufs-tour gehen muss. und wir haben einen gemütlichen, unterhaltsamen abend.