heute hat sebastian einen runden geburtstag. zu seinen 30. wünsche ich dem jungen mann, dass er den weg, den er eingeschlagen hat (mit allen umwegen), mit freude, humor, energie, ausdauer und gelassenheit weitergehen kann – weiter gehen mit sich selbst, seiner familie und seinen beruflichen und anderen tätigkeiten.
ab-um-wege
hat nicht jeder mensch seinen eigenen weg in sich selbst? im laufe der lebens-zeit kommen wege hinzu: nebenwege, umwege, abwege. in dieser vielzahl von wegen sucht das kind, der jugendliche mit hilfe von erwachsenen den je eigenen zu finden. dies ist geglückt, wenn der junge mensch irgendwann spürt, weiss, sagen kann: „ich habe m e i n e n weg gefunden!“
ich habe heute meinen rück-weg gefunden, habe aber umwege un kauf nehmen müssen. die richtige abzweigung des caminos von der strasse habe ich gesehen, aber nicht erkannt. ich habe (längere) strecke der strasse genommen. und oben an der nächsten kreuzung war mir dann klar: aus der sicht der pilger, die abwärts gehen, brauchte es an meiner kritischen stelle kein zeichen. deren ziel war das dorf unten im tal. ‚gefangen‘ in der perspektive des zurück-gehers habe ich die sicht der anderen aus dem blick verloren.
ich hoffe, dass mir dies in meinem lehrer-leben nicht zu oft und im falschen moment passiert ist. ich hoffe, dass ich feinfühlig genug war, den jungen menschen die impulse zu geben, die ihnen halfen, i h r e n weg zu finden und zu gehen.
tag der einheimischen
als wanderer durch grosse städte zu ziehen ist nicht vergnügungssteuerpflichtig! aus der sicht von gehern sind sie grauslig. vorstädte mit firmen u.ä., asphaltpisten und unübersichtliche straßenführung sind für uns eine qual.
daher bin ich froh, ponferrada hinter mir zu wissen. grosse hilfe dabei waren für mich einheimische, die mir den richtigen abzweig gezeigt haben. und sie hatten heute mich des öfteren darauf hingewiesen, dass santiago in der anderen richtung liegt. wenn meine minimalen spanischen wörter zusammen mit gesten dann auch verstanden worden sind, ging dann gleich der daumen in die höhe. eine nette form der internationalen nonverbalen anerkennung.
Silke + Martin + Noah
37 km
ages – viloria de rioja
auf wiedersehen galicien
heute habe ich galicien, diese wunderschöne gegend gegend in norwestspanien hinter mich gelassen. auch von hinten betrachtet ist diese landschaft – eine mischung von toscana und irland – eine augenweide. sogar bei schlechtem wetter ist galicien schön anzuschauen!
jerusalem-way
vielen dank für die kommentare, die ich aus der heimat – bzw. anderswoher – erhalte(n habe). über jeden einzelnen freu(t)e ich mich sehr. sie sind für mich ein zeichen, dass ich von lieben menschen aus der ferne begleitet werde. das gibt mir kraft und ausdauer.
ausser pilger und gelben pfeilen fallen mir schon die ganzen tage kleine aufkleber auf. sie befinden sich hauptsächlich auf pfosten von verkehrsschildern und sind aus meiner! richtung gut sichtbar. die wenige zentimeter grossen kleber zeigen die österreichische flagge mit der aufschrift ‚JERUSALEMWAY‘ und einer friedenstaube, manchmal mit dem zusatz .com oder.at. diese kleinen dinger muss jemand für ‚zurück-geher‘ (wie mich) geklebt haben. wenn an weggabelungen oder kreuzungen kein pfeil zu sehen ist, dann ist auf dem richtigen weg auf dem nächsten pfosten ‚österreich‘ zu sehen. oft hat mir bisher dieser aufkleber den weg gewiesen oder bestätigt. daher ein ganz grosses DANKE an die menschen, die dahinter stehen.
schul-jahres-anfang
ich wünsche allen kolleginnen und kollegen und allen schülerinnen und schülern einen frohen schuljahresbeginn und ein erfolgreiches schuljahr!
ein pilger aus dem fernen spanien grüsst die heimat!
gesichter, gesichter, gesichter
sonntag – der tag des spanischen kurzpilgers. mir kommen pilgerinnen und pilger in Massen entgegen. das schöne an der sache: ich sehe gesichter, gesichter, gesichter,… junge und alte, freundliche und ernste, herzliche und nachdenkliche, … es ist schön in die gesichter zu sehen und ein lächeln zu finden.
und einige sprechen mich an. „the wrong way“ ich antworte mit einem „it’s my way“. oder ein besorgtes: „are you okay?“ oder – auf mein ‚back hone‘ – in spanisch mit händen und füssen: „content de apostolo santiago“ und einem angedeuteten segensgruss. viele kleine Begegnungen begleiten mich.
rückwärtslaufen üben
dieser morgen hat es in sich, es ist ein ganz besonderer: gestern kam eine alters gemischte spanische gruppe in der herberge an. heute morgen weckte um etwa 5 uhr das handy eines sehr strebsamen und eifrigen pilgers nicht nur ihn. das war der startschuss für weitere klingeltöne, reissverschlussgeräuschen , kleinen und leisen dialogen und vor allem gab es eine stirnlampen-disco. innerhalb einer halben stunde sind fast alle auf den beinen, der rest händelt handys. noch vor 6 uhr geht dann das grosse licht an. also auch aufstehen und losziehen. nach einem frühstück in einer benachbarten bar ziehe ich um 7 uhr mit stirnlampe bewaffnet in die dunkelheit. buen camino!
mein weg ist geprägt durch das ausprobieren verschiedenster möglichkeiten den rechten rück-weg zu finden. pfeile an wänden sind interpretierbar, auf dem strassenbelag ebenso. im dunkeln wirds dann echt heikel. wegsteine geben deutlichere signale. im zweifelsfall hilft die landkarte. pilger sind am sichersten, wo sie herkommen, da muss ich hin! also weit voraus schauen, dann klappt es.
das schöne des verkehrt-gehens: ich sehe die Gesichter, die mir entgegenkommen – wunderbar! und nun sehe ich die radfahrer schon von weitem.
Arne + Sonja
reliegos – sahagun
31 km
abschied
heute ist der tag des grossen abschieds. als ich renate zum airport-bus brachte, war klar: nun beginnt der weg allein zurück wirklich. der grosse platz der freuden vor der kathedrale wurde zum abschiedsplatz von santiago. und dann kamen mir die pilgerinnen und pilger nur noch entgegen. – der rückweg war in vollem gange.
Santiago ist nicht das Ziel des Jakobswegs, es ist der Anfang. (pilgerspruch des caminos)
rückkehr nach santiago
von fisterra ging es in 2 gemütlichen pilgerwanderungen in das kleine und heimelige muxia (das etwas nördlicher liegende ende europas). nun sind wir glückliche besitzer von 4(!) zertifikaten: compostella, fistella, muxiella, francisciella). statt kleider verbrennen habe ich (einen grossteil meiner) kopfhaare entfernen lassen und bin haartrachtmässig bereit für den nächsten weg. aber noch geniessen wir die letzten gemeinsamen stunden in santiago.
pilger-pause und urlaub
die tage am ende der welt fühlen sich an wie urlaub: ausschlafen, schlendern, gut essen usw. nur das wetter ist nicht ganz so urlaubsmässig (nebel, regen, kälte). und die schuhe an den füssen erinnern auch ans pilgern. heute haben wir eine massive marienstatue zu einem boot begleitet. anschliessend ist sie in einer grossen bootsprozession um das kap fisterre gefahren worden. nun wird sie dazu beitragen, dass es keinen schiffbruch hier gibt.
PS: herzliche geburtstagsgrüsse vom ende der welt an doris!
am ende der welt
mit nebel und leichtem regen hat uns fisterre empfangen. nach einem zweiten frühstück und einer netten herberge haben wir dann den letzten zipfel erde der alten welt gesucht. was für ein gefühl, hinter sich ganz europa zu wissen und vor sich nur meer und wolken zu sehen. was für eine sicht, als die sonne immer mehr den nebel in wolken verwandelte und immer mehr meer und horizont freigab: das ende der welt!
auf dem weg ans ende der welt
nach 2 tagen santiago sind wir nun ganz heiss aufs ende der welt. aber das wetter übertrifft uns – wir gehen bei total blauem himmel und über 30 grad durch eine wunderschöne landschaft.
in santiago de compostela angekommen
angekommen! der camino ist zu ende – der weg GEHT weiter – ultreia! faszinierend – der camino und diese stadt. menschen aus aller herren/damen länder, allen alters und mit allen eigenheiten … und wir mitten drin. dazu eine compostela (pilgerzertifikat) eine messe mit riesigem weihrauchfass, cafes, bars, strassenmusikanten … einfach super!
am vorabend des ankommens in santiago
wir haben nun vom monte do gozo (berg der freude) wie die pilger früher das ziel, die türme der kathedrale, gesehen! das hat was!! aber noch genießen wir die stille. was wird morgen auf uns warten?
vor ca. 25 jahren hat unser vater albert – heute würde er 89 – mit seiner frau dies sicher ähnlich erfahren.
auf dem jakobsweg
Mannheim – Paris – irun – burgos – carrion de los condes – sahagun – meseta – Leon – astorga – und nun Cruz de ferro – unsere Stationen auf unserem weg
ES GEHT…
Wolfgang + Martha verlegt …
… auf samstag, 18. oktober 2014
… ich bin an diesem tag nicht gelaufen, weil ich meine Mutter begleitet habe.
Wolfgang + Martha verlegt …
… auf donnerstag, 16. oktober 2014
… ich bin an diesem tag nicht gelaufen, weil ich meine Mutter begleitet habe.
Ernst + Paula
villares de orbigo – leon
39 km
Manfred + Petra
villafranca del bierzo – molinaseca
32 km
Manfred + Petra
melide – gonzar 33 km
Doris + Werner
an diesem tag bin ich noch nicht zurück gelaufen
Gabi + Pepi
27,5 km
montverdun – amions
Backstube Weihnachtsdorf Morsbach verlegt…
auf morgen
Thomas + Karin verlegt …
auf Dienstag, 02.12.2014
KollegInnen der BGS
26 km
le puy-en-velay – vorey-sur-arzon
Margot + Hubert
21 km
gréalou – figeac
Gabi + Jürgen
22 km vaylats – saint-jean-de-laur
Gabi + Pepi
25 km
cahors – vaylats