wir hoffen, dass keiner unserer blog-besucher gerutscht ist oder noch auf dem derzeitigen winterlichen boden ausrutscht. wir wünschen allen menschen, die wir kennen und mögen, und denen, die diesen blog besuchen, ein gutes, fröhliches, entspanntes und erfolgreiches neues jahr 2015! wir sehen uns bzw. hören von uns.
Archiv für den Monat: Dezember 2014
grüss gott süddeutschland
mein erster tag in deutschland! begleitet von renate verbrachte ich schon die nacht zuvor in einem bett deutschlands. beim frühstück merkte ich dann sehr deutlich, dass dies sich vom französischen unterschied. zuerst war ich über fordert von der büfett-vielfalt. statt zwei sorten marmelade und einem joghurt gab es eine vielzahl von brot-belägen, säften und joghurt-sorten und noch’n ei. brötchen (weckle) statt baguette und müsli statt croissant.
unterwegs dann in einem steh-café war nichts mit café au lait – milchkaffee, cappuccino usw. war angesagt. der wetterbericht in der zeitung, die auslag, war textlich total eingängig.
die wegweiser für wanderer, radfahrer und autos waren waren wohlbekannt. strassen und autobahnen waren voll und laut. gut, dass renate mich auf diesem abschnitt begleitete – vom eher fremden bis hin zum bekannten war sie der rote faden des weges. zwischen französisch-elsässisch und badisch-deutsch war sie auch für mich ein sprachliches kontinuum.
und der schnee war gleich weiss und der himmel gleich grau. auch die züge waren gleich bequem. und die menschen waren hüben wie drüben gleich freundlich.
dafür reservierte ich die nächste übernachtung in meinem vaterland ganz locker in meiner muttersprache. und ich bekam seit langer zeit eine echte schwarzwälder kirschtorte.
auch das abendessen hat sich geändert. was in frankreich in mehreren gängen und kleineren mengen auf den tisch kam, das gab es jetzt eher auf einem großen teller in ebensolcher menge. statt café solo mussten wir nun espresso bestellen. der wein schmeckte immer etwas anders, aber guten wein konnten wir jenseits und diesseits des rheins trinken.
deutsch-französische hilfsbereitschaft
heute war ein tag der überraschungen. der wecker klingelte etwas früher als nötig, damit ich von der nahe gelegenen boulangerie ein ofenfrisches baguette für unser frühstück holen konnte.
als ich dann beim bezahlen des zimmers einen rabatt bekam, freute ich mich sehr darüber. und renate freute sich sehr darüber, dass der hotelier uns anbot, uns ein stück mit dem auto mitzunehmen (was wir gerne annahmen). vorausgegangen war ein gespräch über das heutige wetter. kurz nach acht uhr hatte es minus zehn grad. wir hatten für die tour aufwärm-stationen eingeplant in den ortschaften, die am wege lagen (z. b. bäckereien, banken u. a.). die erste konnten wir also mittels mitfahr-gelegenheit erreichen.
mit dem wind im rücken kamen wir auch bei diesen temperaturen gut voran. aber als unser weg die kurve kratzte, kam der wind von der seite. es fing kräftig an zu schneien und die flocken tanzten nicht mehr, sondern wurden vom wind fast horizontal über das feld geblasen. die häuser von fessenheim kamen nur langsam näher.
kaum hatten wir sie erreicht, hörten wir laut und deutlich das wort ‚kaffee‘ aus einem heraus rufen. eine freundliche französische frau stand auf ihrer elsässischen terrasse und bot uns ein wärmendes getränk an. auch hier nahmen wir ihr angebot dankbar an. und dann sassen wir mit ihr in ihrer küche, tranken einen tee und probierten von den weihnachtsgutsle, die sie uns in einer blechdose hingestellt hatte (wie zu hause!).
in unserem gespräch stellten wir fest, dass zwölf uhr für eine fessenheimer übernachtung zu früh war. aber wo dann? und wie weiter kommen? so stand irgendwann ‚breisach‘ im raum, zumal dort auch ein bahnhof ist. immer schön am rhein entlang, aber wie lange? oder doch in fessenheim bleiben und übernachten?
da erhielten wir unser nächstes angebot. so fuhr uns der herr des hauses in seinem auto über die grenze, den kanal und den rhein selbst bis auf die andere seite. dadurch haben wir viele asphalt-ecken gespart, die wir sonst hätten auslaufen müssen.
nun gingen wir die rechte rhein-seite entlang richtung breisach. bis zu einem wegweiser ‚breisach 7,5 km‘ und ‚oberrimsingen 3,2 km‘. war das nicht das geplante morgige ziel? auch die kilometer-angabe war sehr attraktiv. kurz entschlossen gingen wir nach rechts statt nach links.
in oberrimsingen bekamen wir auch gleich ein nettes zimmer. der wunsch nach einem kaffee wurde auch postwendend erfüllt. der wirt öffnete uns die hintertür seiner – eigentlich geschlossenen – gaststube zur gewünschten zeit und servierte uns kaffee und tee – ein wunderbarer dienst.
am ende dieses tages wunderten wir uns über die vielen überraschungen und blickten sehr dankbar auf die schönen und herzlichen begegnungen des heutigen weges in frankreich und deutschland zurück. all den menschen, die unseren weg in der kälte mit ihrer achtsamkeit und hilfsbereitschaft wärmer und leichter gemacht haben, sei an dieser stelle ein ganz grosses DANKESCHÖN gesagt!
der winter verfestigt sich
welche wonne an diesem morgen: es regnet nicht mehr! mit wieder trockener ausrüstung und durch ein gutes frühstück gestärkt gehen wir in den winterlichen tag hinein. es ist kälter geworden und es wirbeln ganz kleine und feine schneeflocken durch die luft.
die thur wird uns heute auf unserem ganzen weg begleiten. mit jeder stunde wurde es kälter. und wenn die ufer-bepflanzung fehlte, blies uns ein kräftiger und frostiger wind ins gesicht. daher suchten wir in jedem ort, zu dem wir kamen, einen warmen raum.
beim ersten hat uns eine spaziergängerin auf dem kürzesten weg in ein café geführt – immer darauf bedacht, dass wir ihr auch nachkommen können. und auf diesem weg hat sie uns dann auch noch eine storchen-kolonie gezeigt. störche hier mitten im winter! denen hat der kalte wind anscheinend weniger ausgemacht als uns.
denn auch im nächsten ort haben wir einen kleinen kebab-imbiss genutzt um uns wieder auf normal-temperatur zu bringen.
wir waren schliesslich sehr froh, als wir am ende unseres letzten wegdrittels ein warmes zimmer erhielten. als zugabe konnten wir in der küchenzeile uns sogar noch heissen kaffee bzw. tee machen. elsässer flammkuchen und wein liessen diesen winterlichen tag dann doch noch angenehm abschliessen.
winterliche überraschungen
es ein ganz besonderer blick aus dem morgendlichen fenster. alles weiss! und auf den zweiten blick kam noch mehr weiss vom himmel herab. so stapften wir los in eine winterliche landschaft.
in bretten lief uns ein hund hinterher. er war nicht abzuschütteln trotz täuschen und tricksen. erst als ich ihm den stock deutlich zeigte, merkte er, dass er bei uns nicht erwünscht war.
im schneegestöber machte das GPS – wie früher im regen – probleme. es wollte einfach nicht genau anzeigen wo wir und der weg waren. der versuch nach karte zu laufen, endete damit, dass wir auf einer gut befahrenen winterlichen strasse die richtige abzweigung nicht fanden. in der zwischenzeit fielen auch keine schneeflocken vom himmel, sondern regentropfen. unter einem sattelzug-aufleger, der auf einem wander-parkplatz stand, konnten wir uns die gewissheit holen, dass wir ordentlich in die falsche richtung gelaufen waren. da ein zurück uns nicht sinnvoll erschien, drehten wir unsere angefangene kurve nach der richtigen richtung weiter.
die regentropfen vermehrten sich so langsam und wurden grösser. schliesslich waren wir total nass und die kraft, gegen kälte und wind anzulaufen, liess merklich nach. eine autofahrerin hat dann wohl unsere handbewegungen als hoch gehaltenen daumen interpretiert und unsere unangenehme lage erkannt. sie hielt an und meinte, im kofferraum sei platz für zwei rucksäcke. wir durften im vorderen teil des autos platz nehmen.
sie war gerade auf dem weg in eine bäckerei, in der es auch kaffee gibt. der verkaufsraum war etwas klein, so dass wir mit unseren tassen und croissants immer wieder die position wechseln mussten. aber wir konnten uns innerlich und äusserlich aufwärmen und verliessen nach einer doppelten kaffee- und gebäckration etwas trockner den laden. in der bank um die ecke konnten wir nicht nur unseren geldbeutel wieder füllen, sondern auch unsere blasen leeren – und das an einem samstag.
mit etwas mehr mut und zuversicht machten wir uns auf den weiteren weg. dort war uns das glück hold: es hörte auf mit regnen. in thann angekommen, gingen wir an zwei tellern einer guten kartoffelsuppe vorbei, die wir leer zurück liessen. zu guter letzt hat uns ein hotelier ein kleines zimmer mit guter heizung für eine nacht überlassen.
weiter auf dem weg
unsere mädels wollen wieder heimwärts. renate und ich dürfen bis hinter belfort mitfahren. so ersparen wir uns die etwas ätzend und nicht gerade vergnügungs-steuer-pflichtige strecke in die stadt und wieder hinaus.
hinsichtlich rucksack-laufens ist es für renate ein einstieg und für mich ein wieder-einstieg der etwas leichteren art, wenn wir nicht eine ganze tages-etappe haben.
in den kleinsten orten sind die außergewöhnlichsten weihnachts-krippen im zentrum zu entdecken. es ist faszinierend, welche kreativität die menschen haben, um ihre gemeinde weihnachtlich zu gestalten. von sehr aufwendigen und auch kitschigen krippen-darstellung über schlichte und schön gestaltete ställe bis hin zu richtigen weihnachts-dörfern ist in den ortschaften auf dem weg alles zu finden.
so kommen wir quer über land schliesslich in einem kleinen benediktinerinnen-kloster an, wo wir freundlich aufgenommen werden. und hier sprechen einige schwestern deutsch, so dass dies schon ein wenig nach heimat schmeckt.
weihnachtliche wanderruhe
wir vier haben heute unsere schöne herberge genossen. ausschlafen, gemütliches langes frühstück, erzählen, spaziergang (der eine klitzekleine wanderung wurde – die beiden töchter haben dafür ihre wanderschuhe angezogen), schönes und schmackhaftes weihnachts-reste-essen, erstes sortieren fürs packen.
frohe weihnachten
wir wünschen allen unseren blog-leserinnen, meinen weg-begleitern, sponsoren und spenderinnen des projekts ‚ashadeep‘ FROHE WEIHNACHTEN!
freut euch mit uns über das licht in der welt.
nobe und renate, hannah und lisa
heute durfte ich wieder einmal eine etappe mit renate gehen. in dieser zeit haben unsere töchter – einer alten tradition folgend – eingekauft und gekocht. und wieder einmal gab es am heiligen abend ein fantastisches essen. – und wir hatten einen wunderschönen weihnachtsbaum.
laufen mit lisa und hannah
wir lassen es gemütlich angehen – es ist wie weihnachtsferien: ausschlafen, gemütlich frühstücken, nebenher überlegen, wie wir den tag gestalten wollen…
heute setze ich meinen weg mit meinen töchtern und ohne grossen rucksack fort. weil unsere ferienwohnung etwas abseits vom camino liegt, ist es aus logistischen gründen notwendig, diesen abstand mit dem auto zu überbrücken. renate übernimmt diese aufgabe (auch das abholen vom zielort) und geniesst dazwischen französische ruhe.
es ist neblig heute. der weg hinaus aus dem ort beginnt wie immer – der blick in die karte und die suche nach der muschel auf dem kleinen zeichen. der weg führt uns in den wald, anfangs ist auch die beschilderung hilfreich für uns. die beiden damen ziehen kräftig los und legen eine ordentliche geschwindigkeit vor. unsere gespräche sind etwas abgehackt, weil wir zwischendurch danach schauen müssen, wo es lang geht. und es mehren sich die stellen, wo ein blick in die karte nicht weiter hilft. dank erfahrung und GPS finden wir den rechten weg recht zügig. irgendwo im wald müssen wir eine kleine abzweigung übersehen haben. wir wandern auf einem weg, den es ausschliesslich real gibt. die karte kennt ihn nicht, auch nicht die digitale – dafür wissen wir jetzt, dass der camino im wald 100 m rechts von uns liegt. wir entscheiden uns für den direkten weg zum jakobsweg – den hang hoch durch den wald. nach kurzer zeit sehen wir wieder muschel-zeichen. und so setzen wir unseren weg fort und freuen uns, dass zwischendurch die sonne etwas scheint. und wir freuen uns, dass wir dem schlamm entronnen sind und auf asphalt gehen können. bis wir schliesslich in einem ort ankommen, der drei kilometer vom camino entfernt liegt. das glück ist uns hold, es gibt einen pfad, der uns auf kurzem weg zurück zum camino führt. nun heisst es, – etwas früher als geplant – den fahrdienst über unser ankommen einen ort hinter dem vorgesehenen zielort zu informieren. (doch unsere sms will hier noch nicht fort, weil es kein handy-netz gibt.) wir nutzen die pause zum vespern und decken den tisch auf einer etwas breiteren steinmauer an der ortsmitte. es ist die kälte, die das vesper ungemütlicher und daher kürzer ausfallen lässt und uns weitertreibt. bei unserer ankunft versorgen wir uns mit ein paar croissants und wenige augenblicke später taucht renate auf und führt uns zum auto. ich beschliesse eine camino-etappe, bei der ich von meinen beiden mädels wieder mal ein update bekommen habe. ich weiss nun was sie gerade machen und wie es ihnen dabei geht, wie es für sie gerade an ihrem lebens-ort ist und was sie vorhaben. und die zwei haben die erfahrung einer weg-etappe mit ihrem vater machen können.
vor-weihnachts-freude
heute ist ein ganz besonderer tag. heute abend habe ich keine herberge gebucht. heute abend werde ich jedoch sicher ein bett haben. und ich werde heute abend nicht allein in der herberge sein. ich weiss, dass in derselben herberge drei frauen die nacht verbringen. und das interessante ist, die drei wollen sich vorher mit mir treffen. in fondremand soll ich warten – oder sie auf mich. aus deutschland reisen sie mit dem auto an. früh genug höre ich von ihnen, dass sie gerade über die grenze gefahren sind.
bei mir läuft es recht gut und ich befinde mich auf dem anmarsch auf fondremand. die drei passieren belfort, zeitlich passt es mit dem treffpunkt. ich komme an und setze mich vor der kirche in die sonne. aber es dauert. die sonne geht unter, es wird kalt. ich muss mich bewegen und mach mich auf um ihnen entgegen zu laufen. eigentlich müssten sie längst da sein. um nicht wieder ins frieren zu kommen, laufe ich mal in die richtung, aus der sie anfahren müssen. bis zur ersten grossen kreuzung – da gibt es den zwangshalt wegen möglichem aneinander vorbei gehen bzw. fahren.
nach kurzem warten auf der verkehrsinsel kommt das passende fahrzeug auf die kreuzung zu: KÜN! es hält an und drei frauen steigen aus: meine geliebte ehefrau renate und meine beiden lieblingstöchter hannah und lisa! auf allen seiten ist die freude riesengross! dann werde ich samt rucksack in das auto verfrachtet und wir fahren weiter zur herberge – einer kleinen, aber feinen ferienwohnung, wo wir gemeinsam die weihnachtstage verbringen wollen.
jäger-latein
heute ist sonntag, sonntag ist jagdtag. und wenige tage vor weihnachten muss noch für einen festtagsbraten gesorgt werden. immer wieder hörte ich aus der ferne schüsse und hundegebell bzw. -gejaule. ich hatte meine rote windjacke an, und ich dachte, die verstehen ihr handwerk… zwei hunde kreuzten meinen weg. und immer wieder bellen, jaulen, quiecken, schiessen.
dann kam ich aus dem wald auf eine strasse. vorne an der kurve standen autos und liefen menschen (teilweise in orangenen jacken) umher. vor mir entdeckte ich dann einen hund zwischen waldrand und strasse, der wohl irgendein problem hatte. eine jägerin löste sich aus der gruppe, ging auf den hund zu, nahm ihn auf den arm und trug ihn zu den anderen.
als ich an ihnen vorbei ging, fragte mich einer der jäger etwas. ich verstand ihn nicht und reagierte mit meinem standardsatz: „je suis allemand.“ – „ich bin deutscher.“ er sagte etwas (für mich unverständliches), worauf die umstehenden lachten. ein anderer jäger antwortete (wieder für mich unverständlich) etwas – sein „keuler“ verstand ich jedoch. ich hob beide hände hoch und meinte: „pas de keiler!“ – „kein keiler!“ nun hatte ich die lacher auf meiner seite.
gotik minimalistisch
auch heute führte mich mein weg an einem kloster vorbei: abbaye d’acey. ein freundlicher zisterzienser erfüllte mir den wunsch nach einem stempel. auf seine frage erzählte ich ihm ‚meine kurz-geschichte‘ vom weg von conpostelle – wie die franzosen von santiago sprechen – nach hause. kommentarlos ging er in den nebenan liegenden shop und kam mit einer postkarte mit einer luftbildaufnahme des klosters zurück, die er mir in die hand drückte. und zwei bonbons de noël bekam ich noch dazu.
nun wollte ich aber noch einen blick in die kirche werfen. als ich den kirchenraum betrat, war ich mir nicht sicher wo ich war. das gemäuer war kirche – gotisch. aber es machte den eindruck einer baustelle auf mich. ein paar grosse topfpflanzen und stellagen mit grundriss-zeichnungen des klosters passten nicht zur baustelle. dort wo eigentlich kirche sein sollte, war eine graue fassade, die das gesamte kirchenschiff einnahm. und dann entdeckte ich im rechten seitenschiff ein kleines portal.
ich ging hindurch – jetzt war kirche! schlank, hoch, gotisch – wenn auch etwas verkürzt. war dieser gotische kirchenraum überhaupt ausgestattet? die braunen kirchenbänke fielen mir zuerst auf. die anderen einrichtungen musste ich beinahe suchen: altar, ambo, zwei kerzen, kruzifix, eine madonna, die sich erst auf den zweiten blick zeigte. sonst nichts. in einem seitenschiff noch das ‚ewige licht‘ an einem altar, im andern zwei stühle.
eine derart minimalistische kirche hatte ich erst einmal gesehen – in abbaye de citeaux. das war ein moderner bau, das wenige passte dazu. hier in dieser gotischen kirche war es sehr ungewöhnlich. zumal auch die kirchenfenster kein buntes glas hatten. schwarz-weisse geometrische formen prägten die fenster. eine solche gotische kirche hatte ich noch nie gesehen.
ich sah, ich ging durch den raum, ich betrachtete in aus allen möglichen perspektiven, ich machte ein paar fotos, ich setzte mich in eine bank – ich versuchte den raum mir eigen zu machen. je mehr ich diesen kirchenraum ‚entdeckte‘, desto mehr freundete ich mich mit ihm an. alles wichtige war da, mehr braucht es nicht. mehr lenkt nur vom eigentlichen ab.
eine wunderschöne kirche, dieser halbe zisterzienser-kirchenraum, dachte ich beim hinausgehen.
wie gut es mir (uns) geht
als ich gestern in dole auf dem weg zur auberge de jeunesse st.-jean XXlll war, kam ich an einem verkehrsunfall vorbei. die polizei war schon da und regulierte den verkehr, ein paar leute telefonieren. dann sah ich ein auto auf dem dach liegen, halb in einer einfahrt, halb auf dem trottoir.
wie oft bin ich an strassen gelaufen – musste einfach oder wollte es so. manche von ihnen waren sehr verkehrsreich. so auch heute auf meinem weg von dole (innenstadt) bis hinaus hinter die autobahn. nie hatte ich eine wirklich gefährliche situation zu überstehen. okay – es gibt autofahrer, denen fällt es sehr schwer, ausreichend abstand zu einem fussgänger am straßenrand einzuhalten, wenn sie vorbei fahren. aber die grosse mehrheit macht das vorbildlich. auch die (langen) laster sind sehr unangenehm. aber – wie gesagt – nie gab es eine echt gefährliche situation.
auch wenn es im regen steil bergab oder bergauf ging, oder durch den wald über stock und stein, ich bin zwar gerutscht und gestolpert und auch genau zweimal auf dem hosenboden gelandet – aber ich habe (ausser ein paar blasen) kein gravierendes malheur gehabt. mir hat schon das knie gezwickt oder der rücken gedrückt, das war dann aber kurz darauf wieder weg.
es ist wirklich ein schutz-engel bei mir! ich freu mich, und ich bin sehr, sehr dankbar, wie gut es mir geht!
und im zentrum st.-jean XXlll wohne und esse ich für eine nacht zusammen mit menschen aus fernen ländern (z.b. pakistan), die weniger französisch können als ich und die in dieser tristen umgebung – noch viel ferner von ihrer heimat – auf längere zeit sein müssen.
die mitarbeiterinnen in diesem zentrum st.-jean XXlll versuchen etwas mehr farbe in ihr leben zu bringen. – und mir fällt auf: wie gut es uns doch geht!
urlaubsgewässer
gestern saint-jean-de-losne, heute dole! das sind für mich orte, die erinnerungen wecken. schöne urlaubs-erinnerungen auf einem hausboot.
vor ungefähr zwei jahrzehnten hat mein vater zwei solcher boote gemietet und mit allen seinen kindern und kindeskindern eine woche auf französischen gewässern urlaub gemacht. das war ein erlebnis, das uns allen als etwas ganz besonderes in erinnerungen geblieben ist.
und vor einigen jahren hat mein schwager diese idee wieder aufgegriffen! er und meine schwester, renate und ich sind wieder mit einem boot hier in dieser gegend unterwegs gewesen.
unsere letzte boots-erfahrung war dann eine sehr nasse. freunden lange zeit vorgeschwärmt wie schön das ist – und dann nur regentage gehabt! die gute stimmung fiel allerdings nicht ins wasser. genauso wie in der woche drauf, in der renate und ich dann die crew wechselten und zwei schwestern samt männern ins boot holten. (organisiert hat das alles bestens besagter schwager! – s.o.)
und gestern dachte ich: lieber 1 woche bei regen und wind auf einem boot als 1 tag bei regen und wind am kanal laufen. gestern bin ich den canal de bourgogne entlang nach saint-jean-de-losne gegangen – bei heftigem regen und ebensolchem gegenwind. von kanal habe ich nicht viel gesehen, das rechte auge hat die kapuze des regencapes verdeckt, das linke hat sich auf die grossen pfützen des weges konzentriert. vom boden 60 cm aufwärts war ich total durchnässt und die stimmung entsprach der farbe des himmels. ich war froh, den kanal hinter mir zu haben und ein warmes zimmer um mich herum. wenn meine erinnerung mich nicht im stich lässt, haben wir wegen heftigem andauerndem regen in kombination mit überschwemmungen schon einmal saint-jean-de-losne nicht erreicht – mit dem boot.
heute nun bin ich erst einmal ein bisschen die saône entlang gelaufen und dann am canal du rhône au rhin entlang. ganz am ende habe ich dann auch noch ein wenig wasser des doubs gesehen. heute habe ich mehr gesehen und mehr geniessen können – heute hat es deutlich weniger geregnet und gewindet. und meine stimmung war heller als der heutige himmel.
zwei urlaubs-flüsse und zwei -kanäle habe ich nun in zwei tagen von land aus auf den treidelpfaden erfahren können.
noch etwas: heute habe ich die 2000 km überschritten. die heimat rückt deutlich näher!
ACHTUNG: lehrer/innen der brüder-grimm-schule
BITTE lasst euere Schüler/innen diese Seite noch sehen!! (weiter sagen)
Liebe Schüler/innen der Brüder-Grimm-Schule in Künzelsau!
Es ist wieder so weit – Weihnachten steht vor der Tür! Ihr habt es bald geschafft, die Adventszeit mit ihren Adventsmontagen sind vorbei. Vor allem: im Jahr 2014 habt ihr keine Schule mehr! Ich gehe mal davon aus, dass ihr an allen Schultagen des Jahres 2014 euer Bestes gegeben habt. Und der Eine oder die Andere hat vielleicht auch am Wochenende oder in den Ferien für die Schule gearbeitet. Ihr alle habt nun Weihnachts-Ferien verdient.
Ich wünsche euch (und euren Lehrer/innen) erholsame Ferien, ein wunderschönes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr 2015! (Vorsicht beim ‚Ballern‘ an Sylvester!)
Ich werde Weihnachten irgendwo in Frankreich feiern – zusammen mit meiner Frau und meinen Töchtern. Dort heißt es Fête de Noël. In vielen Familien kommt Père Noël (bei uns der Weihnachtsmann) und bringt die Geschenke.
Wenn wir 2015 schreiben, komme ich mal zu Besuch
euer ehemaliger Lehrer Norbert Gut
Falls ihr auf diesen Seiten mehr lest: Da gibt es keine Großbuchstaben. Ich mag die nicht so. Nur weil ich nicht mehr in die Schule gehe, darf ich so schreiben. (Ich kann und könnte auch ‚richtig‘ schreiben.) Ihr müsst so schreiben wie eure Lehrer/innen es euch beibringen. Ihr geht ja noch in die Schule um richtig schreiben zu lernen.
einfacher als einfach?
mein tagesziel hatte heute ein vor-ziel. kurz vor ankunft in der herberge kam ich an der abbaye-de-citeau vorbei, die eine belebte geschichte hinter sich hat: in abgrenzung zu cluny als einfache zisterzienser-abtei gegründet, etliche leitungs-wechsel wg. unterschiedlicher zielausrichtungen, benachteiligten jugendlichen von der strasse in beruf und leben geholfen, während der französischen revolution zerstört und von napoleon einkassiert, wieder errichtet, heute leben an die 30 patres hier und stellen – ihrer tradition folgend – käse und honig her, die sie neben anderem in ihrem shop verkaufen.
ich schaute in ihre kirche und verstand sie sofort: das war keine prunkvolle wie diejenigen, die ich bisher gesehen hatte (sogar die kirche von taizé war schmuckvoller). kaum schmuck, klare gerade ausrichtung, sehr hell, flexible inneneinrichtung. ein schlichter, einfacher stil.
dann kam ich in der pilgerherberge grange de saule an – die scheune von saule. ein winzig kleines hinweisschild, das zum hintereingang führte. im offenen teil der scheune standen mehrere ältere wohnwagen, die als pilgerquartier dienten.
am anderen ende der scheune ein lang gestreckter raum, der wohnraum war und viele funktionen integrierte. ausgehend von der eingangstür kamen diese einrichtungen: putzen (waschbecken + schrank), 1.-hilfe + verwaltung (tisch), essen (3 tische + entsprech. stühle), zentral ein pellet-ofen, schlafen (bei mir 1 klappbett), freizeit/bildung (sideboard mit büchern + zeitschriften), küche (geschirr + kochutensilien), kühlschrank, epicerie (3 grosse schubladen), kochen + spülen. dahinter ein abgegrenzter raum mit 1 WC, 1 dusche, 1 waschbecken, gegenüber lager von weiteren liegen und decken. einfacher geht es kaum ( ausser zelt und freiluft).
für das heutige datum war der zentrale ofen das prunkstück dieses multi-funktions-raumes! es ging – ich hatte ein selbst gekochtes standard-essen (dieses mal sogar mit suppe) inkl. wein und ich habe – liege neben dem ofen – gut geschlafen gut – ich persönlich hätte den raum etwas mehr gereinigt.
pilgerinnen treffen pilger
heute habe ich zeit – ich kann erst nach sechs ihr ankommen, weil die ‚herbergs-eltern‘ da erst von ihrer arbeit nach hause kommen. also setze ich mich in beaune gemütlich in ein café. doch kaum sitze ich, steht zwei tische weiter ein mann meines alters auf und kommt herüber. er fragt woher ich komme und fängt dann in gutem deutsch ein gespräch an. er wolle nicht stören, aber er hätte die muschel am rucksack gesehen. das muss ein jakobspilger sein, und das mache ihn immer neugierig. er sei in der vergangenheit schon mehrmals jakobswege gegangen und hätte so wunderschöne erfahrungen gemacht. ich musste ihm ‚meine geschichte‘ erzählen.
während dieses netten gesprächs bekomme ich vom nachbartisch zwei kekse, die man zum kaffee bekommt, herüber gereicht mit der bemerkung: wer pilgert, braucht immer was zu essen, und sei es nur was kleines.
der weitere weg führt mich wieder durch weinberge. heute wird gearbeitet. überall werden die reben zurück geschnitten, gesammelt und in fahrbaren liegenden fässern verbrannt. der weg führt an weinkeltereien, weinkellern, weinverkaufsräumen vorbei.
bis ich schliesslich abends in eine pilger-familie ‚reinrutsche‘. kaum habe ich den rucksack abgelegt, ist anne, die frau des hauses, mit mir im gespräch über unsre erfahrungen. als sie vor jahren von ihrem camino zurück kam, nahm sie pilgerinnen, die vorbei kamen, für eine nacht auf. als deutschlehrerin sprach sie gut deutsch, was mir entgegen kam. mit marco, dem hausherrn, sprach ich französisch so gut es ging. ebenso mit den beiden halbwüchsigen töchtern, die mit mir ihre deutsch-kenntnisse vertiefen sollten/wollten. es war ein zweisprachiges abendessen, bei dem jeder von uns vom anderen lernte.
und dazwischen hat mir anne die nächste üernachtung festgeklopft. das ist pilgern auf französisch!
burgunder-wein
bourgogne – den südlichen teil habe ich schon wieder durchschritten. vor allem gestern und heute bin ich durch viele weinberge durchgelaufen. heute waren auch sehr viele weingüter und weinkeller am weg.
ich denke, es ist nicht sinnvoll mich hier über den vin de bourgogne auszulassen. ich habe ihn genossen, wo es möglich war. die ‚viertele‘ weisswein gestern und heute haben mir sehr gut geschmeckt! und die nächsten tage hoffe ich auf weitere.
auch wenn er vor ort noch am besten schmeckt – probiert ihn selbst!
taizé!
taizé ist nicht nur der ort taizé (der eine wunderschöne kirche hat!). es ist die ökumenische communauté de taizé. nächstes jahr werden es 75 jahre sein, die diese brüder-gemeinschaft besteht. am anfang des zweiten weltkriegs gründet frère roger die gemeinschaft in der „die Güte des Herzens und die Einfachheit im Mittelpunkt stehen.“ (Frère Roger) ihr gehören heute ungefähr hundert brüder aus vielen ländern und verschiedenen evangelischen und der katholischen kirche an.
nächstes jahr feiert diese communauté den 100. geburtstag ihres gründers. vor ungefähr 40 jahren war ich im rahmen meiner dekanatsarbeit in heidenheim mit einer gruppe junger erwachsener zum ersten mal in taizé. ich war begeistert, wie glaube und kirche dort gelebt wurden. zusammen mit vielen jugendlichen, die – wie wir – für ein paar tage in taizé miteinander redeten, den alltag bewältigten, sangen und beteten.
so konnte mein rückweg nur über taizé führen. es war leerer jetzt im dezember, nur ganz wenige gruppen waren da. zum fünften mal aber genoss ich abendgebet und morgengebet mit vielen jungen und jung gebliebenen menschen und den brüdern in der kirche der gemeinschaft. ich stand mit ihnen in der schlange zur essensausgabe und ich konnte mit einigen jungen deutschen beim essen und drum herum reden.
wie früher nehme ich aus taizé eine intensive erfahrung mit, wie ganz einfach und doch mit grösster achtsamkeit menschen mit sich, anderen und ihrem glauben umgehen können.
cluny
heute geht wieder ein abschnitt meines weges zu ende. frankreich begann mit st.-jean-pied-de-port und in le puy war dann die via podiensis zu ende.
heute verlasse ich in cluny den französischen teilweg von veselay aus. die alte abtei cluny – manche sagen die kirche in der kirche – hat den chemin de st. jacques gefördert und geprägt.
für mich ist cluny ganz praktisch eine schaltstelle: bisher habe ich ordentliche herbergs-verzeichnisse und gute wanderkarten nutzen können. das geht nun nicht mehr. es gibt von nun an weniger herbergen und es stehen mir keine listen o. ä. zur verfügung. auch die karten sind an jetzt etwas ‚grober‘.
der weitere weg wird spannender.
jacques, der cellist
ich bin in einer schönen und stilvollen herberge weit draussen ‚in der pampa‘ angekommen. der so genannte zufall hat mich hier her geführt. und es wird noch ein zweiter herbergs-gast erwartet. es ist kein pilger und kein wanderer, er kommt mit dem auto hier her und er trägt einen grossen musikinstrumenten-koffer ins haus. der form nach ist es ein streichinstrument. nach langer, langer zeit bin ich wieder zu zweit in der herberge. französische konversation! während und nach dem abendessen tauschen wir unsere derzeitigen lebensabschnitt-erfahrungen aus. und so erfahre ich, dass jacques früher auf seinem cello so alles querbeet gespielt hat und dass er am liebsten improvisiert, statt nach noten zu spielen. und nun ist er auf dem weg zu einem hospital mit einer abteilung für an krebs erkrankte menschen. dort wird er morgen ein kleines konzert geben, wie schon vorher in anderen krankenhäusern. alles was er bei sich hat ist sein instrument und ein A-4-blatt mit 20 – 25 titeln unterschiedlichster art – auch selbst komponiertem. noten verhindern den kontakt zum publikum, vor allem bei auftritten wie diesem spielt er intuitiv. da er kein englisch kann, geht es nur in französisch. doch er bemüht sich einfach zu reden und ich verstehe ihn nicht nur gut, sondern lerne noch etwas dazu. – und er lernt, dass johann sebastian nicht Back, sondern Bach heisst. und dass sein konzert für die zuhörer ‚umsonst‘ ist. am nächsten morgen nehmen wir voneinander abschied mit ‚bon chemin‘ und ‚bon concert‘.
meistens kommt es anders…
der mensch denkt und der camino lenkt. da dachte ich vorgestern, ich gehe morgen noch ein paar wenige kilometer weiter, dann sind es übermorgen nicht über 31 km, sondern unter 30. das hat dann gestern auch gut geklappt.
und heute bin ich etwas früher los, um ‚alle zeit der welt zu haben‘. heute morgen war auch der nebel weg und ich bin erstmal kräftig hoch gestiegen, um dann eine wunderschöne aussicht zu haben wie schon lange nicht mehr. im laufe des vormittags habe ich dann versucht mein abendliches bett zu reservieren – von der unbekannten rufnummer bis zum anrufbeantworter (dem ich mein anliegen aufgesagt habe) war wieder alles dabei. um die mittagszeit – kurz vor dem ort vorher (nun lagen ’nur‘ noch zehn kilometer waldwege vor mir) – wollte ich sicher gehen, was nun wirklich geht. in der mairie (rathaus, ortsverwaltung) hatte ich dann eine freundliche dame am ohr, die mir alle schlafmöglichkeiten an diesem ort zunichte machte. nichts ging! sie versuchte zu trösten, wo ich denn sei? – ja kein problem dort! – danke!!
jetzt ist es ein uhr, der wander-tag hätte noch was und du sitzt ihn in diesem kaff (sorry) aus. frust breitete sich in meinem inneren aus. ich suchte mir ein ruhiges und überdachtes plätzchen, denn meiner stimmung angepasst hatte es mit regnen begonnen. dort studierte ich alle meine wander- und pilgerführer und -listen. aber es gab keine reelle möglichkeit. ich war zum hier bleiben verdammt. also ging ich in die bar des ortes und fragte nach der telefonnummer der für eine herberge verantwortlichen. drei personen suchten nun nach der nummer und einer rief sogleich an: hier braucht ein pilger ein bett! – innerhalb 15 minuten wurde ich von der guten fee in die kommunale herberge geführt. service pur!
nachdem ich mich eingerichtet hatte, schaute ich noch einmal meine nächsten tage bis cluny bzw. taizé an. ich entdeckte eine kleine herberge, die mir in zwei angenehmen tagesetappen den weg nach taizé ebnen würde. neue möglichkeiten taten sich auf. ich rief an und erreichte sofort einen freundlichen menschen, die mir ein bett und verpflegung für den nächsten abend zusagte!
was kann es schöneres geben auf pilgerwegen!
das licht einer kerze
… ist im advent erwacht …
vorher schon bei mir auf meinem weg leuchten immer wieder die lichter von kerzen auf. seit renate und ich auf dem camino sind, ist es usus geworden, das wir in der einen oder anderen kirche für jemanden eine kerze anzünden. sei es, weil sie für uns wichtig ist oder auch, weil es ihr gerade, aus welchen gründen auch immer, nicht so gut geht.
ich habe es auf meinem weg zurück auch so gehalten. wenn ich erfahren habe, dass es jemandem gerade nicht so gut geht, habe ich auf dem weg zur nächsten offenen kirche an sie gedacht und dann als zeichen dafür, dass ich ihr alles gute wünsche, eine kerze angezündet. so wie das licht dieser kerze den kirchenraum ein wenig heller machte, so wünschte ich ihr mehr licht in ihrer jeweiligen situation.
auch im advent zünden wir kerze für kerze an als zeichen der hoffnung, dass für alle menschen die welt heller werde. das ist ja auch ein grund meines langen weges: jeder meiner vielen kilometer ist ein beitrag zu einer besser werdenden welt von einigen kindern in nordindien.
für jeden einzelnen von euch ist der euro-betrag meiner tages-etappe wenig. was ihr aber dann zusammen gebracht habt, ist für das projekt ashadeep von grossem wert! daher sei den bisherigen spendern/sponsoren sehr herzlich gedankt! und wenn dann alle kilometer in euro auf dem sonderkonto eingegangen sind, dann wird anschliessend für kinder, die wirklich hilfe not-wendig haben, die welt ein wenig heller.
nicht nur am adventskranz und in den kirchen.
rabiate wald-rodung
seit ein paar tagen gehe ich viel durch wälder. egal ob nebel oder sonne – die atmosphäre im wald ist urig und faszinierend. ganz allein durch den nebligen tann zu gehen, das hat etwas!
auf meinem weg heute durch den wald fiel mir irgendwann ein geräusch auf, das ich nicht so recht identifizieren konnte. ein ganz gleichmässiges brummen, wie eine entfernte autobahn. sie, bzw. ich, kam näher, obwohl laut wanderkarte keine in der nähe war. das es auch keine autobahn ist, so gleichmässig das war, das wurde mir dann auch klar. es ist irgendetwas hier im wald. da es immer näher kam, machte ich mich schon bereit auf die seite zu gehen, falls notwendig. in das gleichmässige brummen hatte sich nun auch ein knirschen wie brechendes holz gemischt.
als ich dann um die ecke bog, bot sich mir ein bild der verwüstung: ein stück waldfläche, auf dem wirr durcheinander wurzeln und äste aller grössen lagen wie auf einem schlachtfeld. dahinter lagen lange baumstämme fein gestapelt. und dahinter wütete ein ungetüm von einem ganz besonderen bagger. es riss ganze fichten aus dem boden heraus, schwenkte sie – als wären es kleine latten – horizontal, um dann die seitlich wegstehende wurzel abzusägen. dann schob sich der stamm durch das dicke teil und kam total entastet heraus. der wurde anschliessend fein säuberlich auf einen weiteren stapel gelegt. es war grauslig anzusehen und anzusehen.
der mensch in dieser höllenmaschine muss mich wohl gesehen haben, denn das ungetüm fuhr etwas vom weg fort und ‚arbeitete‘ im wald weiter. ich konnte vorbei. jetzt wusste ich, warum an manchen stellen im wald nur wurzeln und äste lagen und auf dem weg davor tiefe mit wasser gefüllte gräben und drum herum sehr viel schlamm war, der kaum ein durchkommen zuliess.
stockeinsatz
mein stock und ich – das ist in der zwischenzeit eine recht lange geschichte. stichworte darin sind: abschluss-geschenk von den eltern meiner letzten klasse, das letzte stück weg bis santiago mit renate geteilt, nach der unterbrechung durch den tod meiner mutter in der heimat liegen gelassen, mit hilfe von renate und therèse in frankreich wieder bekommen.
seitdem hat er mir ungeahnte dienste geleistet! er war mir stütze in vielen situationen. er hat mir einige hunde vom leib gehalten. als verlängerten arm konnte ich ihnen deutlich signalisieren, keinen schritt weiter! sie haben es immer verstanden – nie kam es zum stock-hund-kontakt. gut so.
den eigentlichen zweck (stütze sein) genoss ich insofern, als mit dem dritten holzbein eine kleine pause zum schauen gemütlicher war. auch ein steinchen in meinem schuh oder kletten am hosenbein waren viel leichter zu entfernen mit einem entsprechenden stockeinsatz.
spazierstock-artig ging das laufen leichter von der hand, die arme (vor allem mein linker) konnten mehr mitarbeiten. besonders bergauf war dies eine grosse hilfe. aber auch bergab konnten die knie etwas geschont werden.
ach ja, ganz selten wurde mein stock als zeige-stock eingesetzt.
lange brombeer-triebe oder ähnliches am wegesrand hielt er mir beim vorbeigehen auf abstand.
die krönung der stock-dienste aber ist die stütze auf wasser- und vor allem schlamm-wegen. kleine bächlein haben immer wieder mit mir den weg geteilt. mit hilfe des stockes sind die schuhe dann nicht ganz so schnell nass geworden. aber seitdem das wetter regnerisch geworden ist, sind die unbefestigten wege feuchter und schlammiger geworden. da konnte man schon mal bis über den knöchel im schlamm stecken bleiben. die kombination schlamm und grosse pfützen auf der ganzen wegbreite haben mir bisweilen ein weiterkommen schier unmöglich gemacht. mit dem stütz-stock-einsatz konnte ich dann wenigstens den schmalen halbwegs festen wegrand nutzen.
und neuerdings dient mein stock der überprüfung der schlamm-festigkeit und -höhe. bis zu ca. drei zentimetern einsink-tiefe kann ich mit etwas vorsichtigen tritten auch direkt überwinden.
wo ist das original?
wenn ich in den tagen meines rückwegs (besonders seit le puy studiere ich die wanderkarte genauer) die karte sehr genau angeschaut habe, dann habe ich entdeckt, dass der optimale und geschickteste weg manchmal nicht der jakobsweg ist, sondern eine strasse. so habe ich mir einen an- und abstieg erspart oder auch einmal ein paar hundert meter bzw. den einen oder anderen kilometer.
das macht nachdenklich! schon in spanien und auf dem ersten französischen teil ist mir aufgefallen, dass der jakobsweg eher umständliche umwege macht. der straßen-verkehr dagegen folgt dem geschickteren und dem gelände angepassteren verlauf. nachdem mir das aufgefallen ist und ich dieses ‚phänomen‘ öfters beobachtet habe, haben mich immer wieder einige fragen beschäftigt:
welches ist das original? was war am anfang in mittelalterlicher zeit? wann und aus welchem anlass wurde der weg geändert? wer hat das entschieden? ich habe versucht antworten zu finden, die hier verkürzt dargestellt sind.
die vielen mittelalterlichen pilger haben den leichtesten und kürzesten weg gesucht! nach der erfindung des motorisierten verkehrs nutzten die straßenbauerinnen die wunderbaren vorgaben der pilgerwege. die motorisierten wurden mehr und haben auf den alten pilgerwegen immer mehr die fussgängerinnen verdrängt. für die pilgerinnen wurde der moderne verkehr immer gefährlicher (und für die autos wurden die pilger immer mehr zum hindernis). da in der zwischenzeit viele landwirtschaftliche und wanderwege entstanden sind, wurden die pilgerwege auf diese verlegt. ecken und längere (um)wege waren dabei für die planer kein problem.
heute wird die pilgerin über den berg oder über irgendwelche feldwege geleitet, während die autofahrerin über den möglichst horizontalen und kürzesten weg geführt wird. wenn man es recht bedenkt – eine farce (franz. streich, spass). der spass ist da eher bei der autofahrerin als bei der pilgerin.
erster schnee und weihnachtsmarkt
als ich loszog, regnete es noch. kurze zeit später wurden aus den regentropfen kleine schneeflocken. mir kamen spontan meine (ehemaligen) schüler in den sinn. diese erfahrung des ersten schneefalls konnte ich jährlich machen: irgendjemand in der klasse ruft ‚es schneit!‘ und von diesem moment ist an eine fortführung des unterrichts vorerst nicht mehr zu denken. je nach alter drehen sich nur die gesichter richtung fenster oder aber viele springen auf um die ersten flocken genauer sehen zu können. ich bin heute zuerst einmal nur stehen geblieben und habe geschaut.
im laufe des weitergehens hörte dieser erste leichte schneefall dann irgendwann auf. da mein weg in niedrigere regionen führte, sind es dann nur regentropfen gewesen, die mein haupt benetzten.
am ende dieses tages erwartete mich eher ein hotel als eine gite. die letztere und ein chambre d’hôtes gab es nicht, also blieb nur die übernachtung im hotel. das gönne ich mir aufs wochenende. und weil ich davon ausging, dass in der nebensaison irgendein zimmer frei ist, habe ich auch nicht reserviert.
schon aus der ferne hörte ich fröhliche festmusik erschallen. hier scheint gefeiert zu werden. nun hoffte ich, dass sich dies nicht auf die hotel-belegung auswirkt. als ich durch die strassen der stadt ging, ertönte musik aus lautsprechern an den laternenmasten. das scheint typisch für frankreich zu sein. bei einem fest werden die strassen der stadt beschallt. eine heimelige atmosphäre entsteht. in der stadt ist an diesem wochenende weihnachtsmarkt.
kommen da auch leute von auswärts, die über das ganze wochenende bleiben wollen – und ein hotelzimmer buchen? – es ist so! alles belegt! aber das war kein problem. am empfang wird telefoniert, einmal, zweimal, dreimal: einverstanden mit einem zimmer zu 30 €? d’accord! in einer stunde werde ich hier abgeholt und in den nächsten ort zu meinem zimmer gebracht.
also ging ich über den kleinen markt und erlebte gerade noch den umzug von trachtengruppen und blasmusik mit. und danach gab es zwei crêpe. früher als angekündigt wurde ich abgeholt und in eine gite im nächsten ort gefahren. ich hatte ein bett und bekam ein gutes und reichhaltiges abendessen dazu.
spanische verhältnisse
auf dem jakobsweg irgendwo zwischen le puy und cluny muss der geburtsort gewesen sein für die redensart ‚das kommt mir spanisch vor!‘ es war wohl mindestens eine pilgerin vorher in spanien den camino francese richtung pyrenäen gelaufen und sie hat sich laufend nach den gelben pfeilen umgedreht um den weg zu finden. nachdem die pilgerinnen le puy in richtung cluny verlassen haben, müssen alle das gleiche gefühl gehabt haben: dieser weg ist für die andere richtung gemacht!
wie in spanien habe ich in den letzten tagen mich umgedreht um die kleinen (ca. 4 x 4 cm) schildchen mit der gelben muschel zu suchen. ich habe an gabelungen und abzweigen die mindestens zwei möglichkeiten ‚angelaufen‘ um den richtigen weg zu finden. ich habe im ausschluss-verfahren die wege mit der durchgestrichenen muschel gesucht. dieser jakobsweg ist nur von cluny nach le puy angenehm zu pilgern.
zudem bin ich froh, dass ich gute wanderkarten im pilgerführer habe. sie erleichtern es mir sehr den weg zu finden. und ich bin sehr froh darüber, dass ich dieses kleine GPS-fähige teil mit mir habe – bestückt mit einer französischen karte, die sich bis in die kleinsten strassen hinein zoomen lässt, und einem so genannten track dieses pilgerweges. ich wäre ohne dieses kleine digitale wunderding an einigen stellen total verloren – im wahrsten sinn des wortes! ein hoch auf die moderne digitale technik.
auch heute (wie in den vergangenen tagen) habe ich irgendwann die kleinen schildchen nicht mehr gefunden. und als die karte mir nicht weiter half, habe ich mich durch das GPS orten lassen. dann brauchte ich nur zu schauen, wo die jakobsweg-strecke ist. wenn ich nur ein klein wenig auf irgendeinem weg gehe, sehe ich an der bewegung des GPS-pfeils, ob ich mich in die richtige richtung bewege. war ich wieder zurück auf dem weg, schaltete ich das ding wieder ab. so hütet mich das handy vor dem verirren, wenn ich im wald den rechten weg verloren habe. erst seit zwei, drei tagen helfen mir zusätzlich die gelb-weissen zeichen. die sind nach beiden richtungen aufgestellt. ein dank den menschen, die sich diese mühe gemacht haben. hoffentlich hab ich diese zweifarbigen streifen noch eine weile.
burgherr für eine nacht
ich brauche dringend handschuhe! wenn, dann muss ich sie hier in der stadt einkaufen. aber das sportgeschäft in der stadt hat 10 minuten nach 9 uhr immer noch nicht auf.
ich frage jemanden nach einem anderen. das sei im banlieue (vorort), 2 – 3 km von hier, aber leicht zu finden, immer gerade aus. ich gehe, aber das geschäft kommt nicht. ich frage eine junge mutter. ein ordentliches stück zurück müsse ich, dann zweimal nach links – das hört sich weit an, aber ich brauche handschuhe. also laufe ich los – bis hinter mir eine frauenstimme ruft: ‚monsieur, des gants?‘ als ich mich umdrehe, steht ein auto auf dem gehweg und die junge mutter von vorher hält mir die tür auf. und dann fährt mich die junge familie direkt vor das geschäft. ich steige aus, nicht ohne dass der junge vater mir noch den weg in die innenstadt zeigt.
und heute habe ich glück mit dem anruf-beantworter – ich werde zurückgerufen und kann übernachtung und verpflegung am telefon klarmachen (die zweite hälfte in englisch). am ziel angekommen, stellt sich dann heraus, dass ich den berg hoch muss zur burg hinauf.
ich werde oben schon erwartet und bekomme in den gemächern ein 6-bett-zimmer. hier stimmt alles: dicke steinwände, hohe balkendecke, dicke holztüre, nur die heizung und das licht sind elektrifiziert. dafür ist der speisesaal und das bad nur über den burghof zu erreichen. das essen bekomme ich dafür per liefer-service gebracht.
ab fünf uhr bin ich der einzige bewohner dieses ehrwürdigen alten gebäudes hoch über der stadt. leider – denn nun muss ich alles ohne diener u. a. hilfspersonal alleine machen. aber für einige stunden habe ich die schlüssel-gewalt über die prieuré (hier hatte der vertreter des abtes dessen aufgaben gegenüber der bevölkerung zu übernehmen).
winter-wetter auf dem weg
nebel ist üblich seit einiger zeit. den ganzen tag über laufe ich im nebel, der mal dichter ist und mal weiter sehen lässt. mal sehe ich kaum 50 m weit. aber ich mache ja keine sightseeing- tour, sondern einen winter-pilger-weg.
diese nacht war ich auf ca. 1000 m höhe. das wird mir deutlich, als ich vor die herberge trete. die stufen vor der haustür sind etwas rutschig. auf der strasse wurde wohl gestreut, aber der (asphaltierte) weg in den wald nicht. da war nur auf dem seitenstreifen mit gras ein sicheres vorwärtskommen möglich. das heisst aber auch, dass steine und wurzeln auch rutschig sind. das wird was geben! so komme ich deutlich langsamer vorwärts als sonst. in einem kleinen weiler, durch den ich komme, sind alle strassen total vereist.
einen vorteil allerdings hat der frost: der schlamm ist hart! und zusammen mit dem nebel ist die natur wundervoll anzusehen.
mein weg führt mich heute zum glück den tag über mit wenigen ausnahmen abwärts. so kann ich temperaturen unter null und nebel hinter bzw. über mir lassen.
dafür hat der weg herausforderungen der anderen art für mich bereit. die wegführung ist wieder etwas verworren, so dass auch die wanderkarte wieder passen muss. und die zeichen-setzung an den kreuzungen lässt zu wünschen übrig. immer wieder brauche ich mein GPS.
daher ist es schön, wenn ich jemanden treffe, den ich fragen kann. das jugendliche paar in einem dorf lernt zuerst einmal, das durch ihren ort ein jakobsweg geht und diejenigen, die darauf wandern, pilger sind. der junge mann fragt, ob ich auf der strasse schlafe. nun wissen sie, dass es für pilger herbergen gibt. das schöne ist: die beiden begleiten mich zu der stelle, wo der kleine weg im dorf abgeht. etwas sinnvolles gelernt und eine gute tat vollbracht (sagt der lehrer und pfadfinder).
am abend wird mir die hoffnung auf ein bett in der monastère genommen (zweimal habe ich angerufen und nur den anrufbeanworter angetroffen, dann habe ich mich auf pilger-aussagen verlassen.) geschlossen für immer. der heutige weg war anstrengend, ich bin fertig – sagt mir ein bett in der stadt, egal wo. und es gibt eines: die mitarbeiterin in der bücherei der monastère nimmt mich bei ihr auf. sie hat ein kleines zimmer im keller, da kann ich schlafen. und ein abendessen mit etwas unterhaltung sowie ein frühstück gibt es dazu. das ist der jakobsweg!
freundliche französinnen/franzosen
nicht nur der weg will gefunden sein – die suche nach dem schlafplatz und der mahlzeit ist auch manchmal diffizil. wenn bei meinem anruf ’nur‘ der anruf-beantworter sich meldet, kann ich dem zwar meine wünsche sagen, aber ich weiss nicht ob sie in erfüllung gehen.
so komme ich auch heute mittag in einem örtchen an und suche nach infos. da die post mir über den weg stolpert, frage ich dort nach dem centre d’accueil permanent. das sei zu, meint die madame, ob ich eine übernachtung brauche. ich nenne ihr den ort und sie greift zum telefonbuch und sucht nach einer nummer. da nur der AB dran ist, ruft sie bei der mairie an und reserviert ein bett in der kommunalen gite. sie gibt meine telefon-nummer durch, damit der zuständige monsieur mich anrufen kann, wenn er da ist. ich erhalte seine nummer. so ist das bett heute abend sicher – dank der freundlichen und hilfsbereiten madame de la poste.
im zielort angekommen, steuere ich die herberge an. beim zuständigen monsieur (erstes haus rechts nach brunnen und bushaltestelle) kann der schlüssel geholt werden. ich klingele, aber es rührt sich nichts. in der mairie brennt noch licht – also nichts wie hin. man scheint auf mich gewartet zu haben. sie wissen bescheid und es kommt jemand mit mir zur gite und schliesst mir auf. meine frage nach dem abendessen wird negativ beantwortet: heute abend sei das restaurant zu, morgen zum frühstück sei wieder geöffnet.
doch was esse ich heute abend? apfel-schokolade-kekse? ein zweiter monsieur, der gerade gekommen ist, verschwindet wieder. nach zehn minuten ist er wieder hier mit je einer dose ravioli und sardinen, einem joghurt und einem stück baguette. viola! geld will er nicht sehen, ein herzliches ‚merci beaucoup‘ reicht ihm. das abendessen ist gerettet!
zu guter letzt kommt im laufe des abends auch der für die gite zuständige herr an und entschuldigt sich, dass er den ganzen tag unterwegs war. ob alles okay wäre und ich noch etwas bräuchte. ich konnte ihm mein grosses dankeschön nochmals sagen für die hilfsbereite kooperation. wann ich morgen los wolle? um halb acht sei das restaurant sicher noch nicht offen. – das baguette hob ich mir also zum frühstück auf. meine enkelin lea hat es da etwas einfacher! aber sie ist ja auch noch einiges jünger!