es gibt orte auf dem jakobsweg, da wird es in der nebensaison schwierig ein bett zu finden. zum glück gibt es in frankreich den miam-miam-do-do (dt: essen-essen-schlafen-schlafen), der jedes jahr aktualisiert herausgegeben wird. darin sind sehr viele übernachtungsmöglichkeiten aufgeführt. diesen miam-miam-do-do, den sehr viele französische pilgerinnen verwenden, habe ich mir bei meiner ankunft in frankreich besorgt.
wenn ich abends in einer herberge ankomme, und dann in die etappe des nächsten tages schaue, geht der blick auch in das herbergsverzeichnis des miam. zuerst schaue ich nach den pilger-herbergen (gites, auberges) und ob sie auch das ganze jahr offen sind (viele schliessen mitte oktober). die zweite präferenz sind dann die chambre d’hotes (die zimmer mit familienanschluss). beide möglichkeiten der übernachtung sind gesellig, persönlich und individuell. hier treffe ich in der regel andere pilger oder kann mit den hausleuten kontakt haben. ausserdem sind sie preislich günstig.
die letzte kategorie sind die hotels – die sind in der regel teuer und unpersönlich. dafür habe ich da meistens den grössten komfort. gestern mittag waren (wochenende) alle verfügbaren gites geschlossen und die chambre d’hotes waren alle belegt. da blieb mir nur das hotel übrig.
gut – das zimmer war gemütlich und ich habe mich ausgebreitet! richtig ausgebreitet! schlafsack und das zusammengerollte pilger-handtuch gelüftet. ich habe das ganze zimmer in beschlag genommen. und ich habe ‚mein bad‘ ausgenutzt, auch wenn die dusche eine badewanne war.
das essen war gut und ich konnte auch noch danach in meinem badezimmer nase-weise daran teilhaben.
vielleicht war das ein grund dafür, dass ich am morgen danach etwas mehr an geldscheinen auf den kleinen rezeptionstisch legen musste. ein gespräch (oder diskussion) habe ich mir verkniffen. (wie heisst die alte reise- weisheit: wer wenig worte kennt, bezahlt etwas mehr.)