samstag, 13.04.2019
hohenweiler – büchenbach (25,3 km, insgesamt 261,1 km, 370 m auf, 420 m ab)
nachdem ich gestern einige (polnische) monteure hier gesehen habe, wundere ich mich, dass ich im frühstücks-raum niemanden antreffe. ich hätte zumindest ein paar benutzte gedecke erwartet. der radio – im nostalgie-stil – läuft und eingestellt ist der deutschlandfunk. mit beidem hatte ich nicht gerechnet. vom angebot her ist alles vorhanden: kaffee, milch, o-saft, 2 eier, brötchen (1 vollkorn), 3x marmelade (selbst gemacht, erfahre ich später), versch. sorten käse und wurst, div. müsli… alles da! nur der joghurt fehlt, fällt mir später auf. schwamm drüber – ein totales super-samstag-frühstück! die zimmer-wirtin kommt später dazu und ich erfahre einiges über die monteure.
ich ziehe los bei sonnenschein und kälte. ich wandere viel durch wald, und wenn’s mal keiner ist, auf sand-wegen. in niedermauk fällt mir auf, dass es statt strassen-namen ’nur‘ buchstaben gibt. auf B gehe ich aus dem ort hinaus. fast, denn beim letzten haus höre ich plötzlich jemanden rufen. ich drehe mich um und sehe einen hund hinter mir. ihm gilt der ruf, nicht mir. der franke, der gerade an seinem traktor arbeitet, kommt auch zu mir und meint fragend, ob ich kürzlich hier schon einmal durchgekommen sei. derjenige hätte so ausgesehen wie ich. ich erzähle ihm, dass ich nach bremen wolle, und er will wissen wie viele wochen das dauere. als ich berichte, dass ich von garmisch gestartet sei, meint er das seien doch über 200 kilometer, wie lange ich schon unterwegs sei. auf meine „zehn“ meint er, das seien ja knapp 25 kilometer täglich. aber das schaffe man in fünf, nun ja, mit pausen sechs stunden. der franke des schnellen kopf-rechnens (so kommt mir später in den sinn) wünscht mir eine gute wanderschaft und geht wieder zu seinem traktor.
der weitere weg führt mich u.a. an der bahnlinie weissenburg – nürnberg entlang – mein weg. ansonsten komme ich viel durch (kiefern)wälder. es ist oft ein sehr aufgeräumter, fast kahler wald. nur ganz oben ist es grün, aus der entfernung schimmern die stämme oben rötlich. alles andere ist braun, manchmal sogar der boden – wirtschafts-wald radikal. immer wieder kommen abschnitte, die unten herum mehr grün zulassen, manchmal liegt sogar ein wenig rest-holz herum. was absolut gut tut: es ist unheimlich herrlich ruhig im wald.
einmal kommt eine reiterin ums eck auf mich zu. als ich kurz darauf an der abbiege-anweisung zweifle und auf komoot fokussiert bin, taucht sie plötzlich aus einer anderen richtung auf. sie bemerkt dann, dass ich den gleichen weg nehme und gibt ihrem pferd für kurze zeit die sporen, um abstand zu gewinnen.
nach wald und sand-weg macht sich lust auf kaffee und kuchen breit. ich erreiche einen supermarkt mit back-stube, die sich jedoch als automat heraus stellt. so frage ich einen wartenden davor, wo die nächste möglichkeit ist. er erklärt mir den weg, den ich dann doch als relativ weit empfinde. aber ich bekomme das gewünschte. die letzten kilometer zur unterkunft gehen durch wald und wohn-gebiete.
dann werde ich mit „ah, der wanderer“ begrüsst, und erfahre gleich hinter der tür viele dinge über das haus (es ist ruhig heute, alle – monteure – sind fort), den ort und die region. dann bekomme ich mein zimmer, in dem vier betten stehen, eines davon bezugs-fertig. auch im bad sehe ich an den utensilien, dass hier noch andere wohnen.