dienstag, 09.04.2019
gersthofen – oberndorf/lech (31,8 km, insgesamt 157,4 km, 170 m auf, 230 m ab)
nach dem aufstehen verspüre ich ein leichtes kratzen im hals. ich trete in die küche ein und ein reich gedeckter frühstücks-tisch steht vor mir – und das bei gast-gebern, die nur einen kaffee trinken. nach gutem frühstück und herzlichem abschied empfängt mich draussen leichter regen. weil ich anschliessend die banken verwechselt habe, lande ich in der falschen bäckerei und bekomme keine pfeffer-brezel.
komoot schickt mich links des lechs weiter. ich beherzige wieder den tipp meiner gastgeberin und gehe auf die andere seite. und wieder lohnt sich das unternehmen: ich durchstreife wieder wunderschöne auwälder und bewundere die verschiedensten biber-werke. mit der zeit setzt sich ein weiterer ohrwurm durch – ein lied aus kindertagen: ‚meine biber haben fieber, diese armen…‘ auch beobachte blässhühner, wildgänse und anderes getier. und ich finde attraktive stein-männchen und zwei junge männer, die an lech-ufer sitzen, musik hören und wasser-pfeife rauchen.
damit ich wirklich am ziel heute ankommen kann, muss ich auf die andere fluss-seite. eine kleine vesper-pause und ich treffe mich wieder mit der geplanten tour. weiter geht es nach norden zwischen lech und dessen kanal entlang. kilometer-lang zwar einen guten bodenbelag (recht weich), aber landschaftlich ist es doch etwas langweilig geworden. so stellt sich das bedürfnis nach einem kaffee ein. eine junge mutter, die ich an kanal treffe und frage, macht mir wenig hoffnung. ich müsste wieder ein paar kilometer zurück.
dann lieber ohne kaffee vorwärts. auf einer einsamen, wohl selbst zusammen gezimmerten kleinen bank gönne ich mir eine rast mit vesper. just in den augenblick will exakt vor mir ein landwirt auf seinem riesen-traktor das feld (pellet-mässig) düngen. wir kommen gerade so aneinander vorbei. dann versuche ich die letzten lech’schen kilometer lech-zend hinter mich zu bringen. über mir hat sich im laufe der letzten zeit ein ordentliches hubschrauber-grollen zusammen gebraut. irgendwann fliegt einer den lech entlang, dass ich den Eindruck habe, erst hat mich im visier. ich bin sehr froh, als es heisst, nach links abbiegen. ein wäldchen versüsst mir das ende der heutigen etappe.
am ziel erwartet mich nicht nur ein schönes zimmer, sondern auch die nachricht, das der örtliche grieche heute ruhetag hat. im nachbar-dorf gäbe es sie eine pizzeria, etwa zwei kilometer weiter. ich muss wohl etwas ungünstig aus der wäsche geschaut haben – ich bekomme ein leih-fahrrad angeboten. zum abendessen fahre ich also und bekomme im sportheim eine ordentliche und herzhafte pizza. und wir ich wieder auf mein leih-rad steige fängt es an zu tröpfeln. mit jedem gefahrenen meter nimmt der regen zu und wird von blitz und donner begleitet. ich trete in die pedale und wundere mich selbst, wie flott ich den weg zurück finde. ich räume das rad in den schuppen und wie ich zur haus-tür gehe lässt der regen nach.