dienstag, 09.10.2018
burgos – irun (zug)
wir haben beide gut geschlafen und sind früher wach als nötig. so richten und packen wir ganz gemütlich, geben unsere bettwäsche ab und suchen den speisesaal, wo es frühstück geben soll. dort steht ein einfaches büfet mit dem üblichen toast-brot, auch orangensaft und ein einfaches müsli. nur ganz wenige menschen sind mit uns in diesem grossen raum. wir sind gerade am aufräumen unserer frühstücks-utensilien, da betritt ein pilger-paar den raum und es entspinnt sich ein nettes gespräch mit den österreichern über caminos, bus und zug in spanien.
im nebel gehen wir durch die stadt zum bus. dabei verlaufen wir uns ein wenig und müssen einen spanier fragen, mit dessen tipp wir schliesslich ganz leicht zur haltestelle gelangen. die fahrt durch burgos und einige vororte dauert, aber am bahnhof haben wir noch zeit um ein bocadillo für unterwegs kaufen zu können.
im zug gibt es einen guten service: es werden kleine einfache kopfhörer verteilt und wir können einen natur-film anschauen. es ist fast wie in einem flieger. der schaffner sucht uns an unserem platz auf und erläutert uns die notwendigkeit eines umstiegs. auf der fahrt am rande der pyrenäen entlang kommt bisweilen durch den nebel die sonne durch. in san sebastian steigen wir fahrplan-unmässig in einen s-bahn-ähnlichen zug um, der uns schliesslich in einer knappen halben stunde nach irun bringt. dort suchen wir gleich nach der haltestelle, wo die s-bahn nach hendaye abgeht, aber ohne erfolg. so fragen wir den nächsten bahn-mitarbeiter, den wir erspähen. in dem moment kommt unser schaffner aus dem vorherigen zug und geht mit uns in die stadt hoch. nachdem die haltestelle in sichtweite ist, erklärt er uns auch noch, wo die herberge ist und wo man gut essen kann, dann geht er wieder zurück zum bahnhof. wir schauen uns die haltestelle noch an, wo wir einem franzosen begegnen, den wir im zug gesehen haben. er zeigt uns kurz, wie wir an dem automat eine fahrkarte ziehen können.
an der herberge angekommen lesen wir, dass diese erst um vier uhr aufmacht. so haben wir eine gute stunde zeit für die stadt. auf unserem spaziergang kaufen wir wasser und suchen ein lokal, wo wir ein abendessen einnehmen können. wir gönnen uns noch einen kaffee und essen unser burgos-bahnhof-bocadillo. dann brechen wir wieder auf zur herberge.
dort bekommen wir zwei betten und – als wir unseren dünnen schlafsack zeigen – auch noch zwei decken statt der üblichen papier-überzüge dazu. neben einem jungen franzosen, der schon im zimmer wohnt, kommen noch zwei junge frauen, eine amerikanerin und eine deutsche hinzu. merle, mit der ich ins gespräch gekommen bin, beginnt gerade den camino primitivo – in den herbst hinein. sie sucht für den abend eine möglichkeit zum essen und wir laden sie ein mit uns zu gehen. da es noch nicht acht uhr ist, setzen wir uns zu einem apéritif ins zelt vor einem restaurant. merle erzählt, dass sie veganerin ist, was die essens-auswahl heute abend und grundsätzlich auf dem camino natürlich einschränkt. wir gehen hinein ins restaurant und erfahren, dass es am abend kein tages-menü gibt, sondern nur relativ teure speisen. so zahlen wir, gehen und suchen eine andere kneipe. aber beim zweiten versuch scheitern wir ebenfalls mit dem tagesmenü. also bestellen wir etwas kleines zu essen, das aber recht gut schmeckt.
bei unserer rückkehr in die herberge hat sich die zahl der anwesenden im schlafraum vergrössert. wir teilen uns nun mit sieben anderen pilgerInnen den raum.