ich gehe unaufhörlich der heimat zu. ich spüre es seit längerer zeit und in den letzten tagen ganz deutlich. ich sehe es an allen enden:
vom neckar über die rems und murr – morgen am kocher! esslingen, winnenden, morgen murrhardt und dann schwäbisch hall… über weite strecken bin ich den georg-fahrbach-weg (durch weinberge) gegangen. heute sah ich das erste kfz- kennzeichen KÜN – und (warum auch immer) stand dahinter ein auto mit dem E = spanien.
und gleichzeitig erfahre ich, ich bin immer noch auf dem camino. heute morgen erzählte mir die vermieterin meines zimmers, dass sie heute in ‚meine gegend‘ fahre – nach lassbach.
weil es geregnet hat, habe ich mein rotes regencape übergezogen. in einem kleinen dorf sah ich einen älteren mann am offenen fenster des ersten stocks. er rief zu mir herunter: „jetzt han i grad denkt, do kommt dr weihnachtsmann.“ ich griff mir ans kinn und antwortete: „do fehlt bloß no dr bart.“ darauf meint er ganz trocken: „der ko ja no wachse.“
weil ich in oppenweiler keine übernachtung bekommen habe, bin ich mit dem bus nach sulzbach gefahren. an der haltestelle kam ich mit einem mann ins gespräch. im bus setzte er sich neben mich und erklärte mir, wo ich dort überall etwas finden könnte.
anteilnahme und hilfsbereitschaft, witz und herzlichkeit, anerkennung und hochachtung – das konnte ich bei ganz, ganz vielen menschen am laufenden weg erfahren. ich glaube, das konnte ich auch vielen menschen zukommen lassen. dafür bin ich sehr dankbar.
Lieber Norbert,
Wahnsinn, deine Ausdauer und dein Durchhaltevermögen! Eigentlich müsste die Stadt Künzelsau für dich auch ein Willkommensschild an die Stadteingänge machen, wie sie es bei Astro-Alex gemacht hat. Du warst zwar nicht außerirdisch unterwegs, hast aber fast Überirdisches geleistet. Ganz herzlichen Glückwunsch schon mal! Wir freuen uns, dich bald wieder „leibhaftig“ bei uns zu haben.
Liebe Grüße von Margot und Hubert