samstag, 20.04.2019
stressenhausen – themar (21,6 km, insgesamt 434,7 km, 500 m auf, 510 m ab)
heute habe ich die räumliche, km-mässige mitte meiner tour erreicht. das ist doch ein kleines oster-geschenk – oder?
vor dem frühstück liefere ich beim bus einen bottich wasser ab. mein frühstück nehme ich neben etwa 50 weiteren gedecken ein. für die gestrige geburtstags-gesellschaft, die im haus übernachtet, ist das frühstück vorbereitet und ich bekomme freie hand: „nehmen sie sich, was sie möchten“, so die zimmer-wirtin. ich könnte in die vollen greifen, aber mein magen begrenzt die aktion. aber ich geniesse es. irgendwann tauschen die ersten (älteren) ehe-paare auf. als ich meinen rucksack schultere, kommen die familien mit den kleinen kindern. die wirtin erzählt mir beim zahlen, dass heute eine hochzeit mit knapp einhundert personen noch in ihren räumen stattfindet. dafür wirkt sie auf mich wirklich cool.
beim bus sind sie zwischenzeitlich wach und ich muss mich bei einem karten-strategie-spiel von meinem enkelsohn total abzocken lassen. als trost bekomme ich einen espresso und ein müsli (das hat drüben gefehlt), wovon ich ebenso weniger essen kann, wir es mir schmeckt.
wir vereinbaren einen treff-punkt im nächsten ort und ich ziehe schon mal los. zuvor muss ich aber noch den zimmer-schlüssel abgeben, den ich – glücklicherweise noch hier – in meiner hosentasche entdeckt habe. vorbei an der rodachs-quelle, die nur ein kleines rinnsal von sich gibt, komme ich wieder beim bus an. write laufen zusammen noch ein stück, soweit es die kinder mit lust schaffen. dann machen wir eine pause und danach heisst es abschied nehmen. während die einen richtung passau weiter ziehen, geht der andere richtung themar.
der weg führt im auf und ab am oberen hang des werra-tales entlang und schliesslich hinunter und tal. an einem alt-arm des flusses lege ich eine pause ein um magen und handy zu laden. da fährt eine mutter mit ihrer tochter auf dem fahrrad vorbei und fröhlich wünscht sie mir „frohe ostern“.
nun geht es wieder ordentlich den hang hoch hinauf bis ich kurz vor themar wieder in das werra-tal geführt werde. später schaue ich nach, ob dieser zweifache aufstieg notwendig gewesen ist. unten herum waren es tatsächlich mehr kilometer und vor allem mehr asphalt gewesen. diese erkenntnis versöhnt mich wieder mit den doppelten höhen-metern.
in der urigen kneipe des grünen baumes bekomme ich ein stilvoll eingerichtetes zimmer. beim abendessen bekomme ich dann die fetzen eine unterhaltung von ein paar fussball schauenden und zwischendurch diskutierenden männern zu hören. einer erwähnt den heutigen geburtstag des alten nazi-diktators. er bekommt postwendend die antwort: „was soll das jetzt?! das gehört absolut nicht hier her! also!“
ich geniesse mein wild-ragout mit frischen thüringer knödeln. und für die sosse wird mir extra ein löffel angeboten. zu guter letzt gibt es dann noch die info, dass es mit dem frühstück eine halbe stunde früher klappt.