sonntag, 07.04.2019
inning – steinach (28,6 km, insgesamt 94,6 km, 300 m auf, 330 m ab)
gestern erhielt ich das angebot schon vor 8 uhr frühstücken zu können. so bin ich der erste und alleinige im frühstücksraum, begrüsst von der haus- bzw. gastfrau mit ’sie sind der mann auf der grossen wanderung – schon gehört davon‘. so komme ich zeitlich gut fort und bin relativ bald in türkenfeld, will der aufstieg vom ammersee gar nicht so heftig ist wir vermutet. hinter dem ort ergibt sich unvermutet eine möglichkeit der rast, wo ich mir eine käsesemmel gönne. da meldet sich sebastian um sein mitlaufen zu konkretisieren (gestern haben wir schon grundsätzlich ausgemacht, dass wir zusammen laufen). nun plant er zusammen mit den kindern zu kommen. wegen hausaufgaben etwas später und für einen hinteren teil der etappe.
so nehme ich die beine unter meine arme und lege einen zahn zu. ich möchte gut vorwärts kommen, damit die strecke mit den kindern möglichst kurz ist. dich erst muss ich um volkswandertags-gruppen verschiedenster gerade herum jonglieren. aber ich muss nicht jene mit sägemehl-strichen ‚gesperrten‘ wege meiden wie sie und komme dank komoot gut durch.
wieder wandere ich durch wälder und über wiesen und felder – aber nicht wie angekündigt bei sonnenschein. die himmel ist bedeckt und meine gangart hält mich warm. wir in den tagen zuvor klingen ohrwürmer durch mein hirn und über meine lippen. das udo-jürgens-konzert klingt nach: zu beginn war es ‚… aber bitte mit sahne!‘ gestern ‚ihr werdet euch noch wundern, wenn ich erst rentner bin … mit sechsundsechziiiig…‘ heute war ich ’noch niemals in new york … einmal verrückt sein und aus allen haben fliehn‘.
zwischendurch rennt im wald ein reh kurz vor mir über den weg und ein zweites versuche ich vorsichtig anzupirschen, während es am waldrand äst – keine chance, der wind weht ungünstig. dafür liegt der ortsanfang von dünzelbach unmittelbar vor mir. von hier aus bis zum ziel sind es noch zehn kilometer – eine strecke, die für die kinder machbar sein dürfte. bei der suche nach einem geschickten treff-punkt erreicht mich eine sms von sebastian, der absagen muss, weil die situation zuhause ein herfahren nicht möglich macht. schade!
so ziehe ich den weiterhin alleine weiter – auch auf wegen, die ich ohne komoot nicht unbedingt gefunden hätte oder gegangen wäre. der ackerrain, den eigentlich nur landwirte auf ihren traktoren nutzen, lässt mich fern von asphalt und pkws einen guten weg finden. weniger kommod ist es für mich, wenn ich mit dem handy ein foto machen möchte: handy aus der tasche ziehen, das kabel&gewirr hinterher, fotografieren, handy in die tasche zurück, kabel-gewirr hinterher, den zweiten kopfhörer ebenso, dabei den anderen nicht von rechten ohr wegziehen. bis ich in bremen sein werde, habe ich die optimale lösung sicherlich gefunden.
als ich dann auf die steinacher kirche zu laufe, schlägt diese gerade drei uhr – ‚haben sie noch nicht die sommerzeit drin?‘ frage ich mich. aber kurz darauf an meinem ziel verabschiedet sich wieder komoot von mir und ich realisiere, dass die geschlagene uhrzeit richtig war. da das haus geschlossen ist, verbringe ich die zeit im sonnenschein mit etwas nähere gegend erkunden und reise-tagebuch führen. dann erwartet mich ein schönes zimmer mit einer wohligen dusche. und danach ein vegetarisches essen und ein nettes, interessantes gespräch mit dem hausherrn und bio-land-wirt.
mein lieber schwager,
die lösung deines problems heist „bluetooth“. mit einem entsprechenden „stöpsel“ im ohr hast du keinen kabelsalat mehr. aber ich denke das weist du selbst und es gibt einen anderen grund warum du das nicht machst.
sind wieder mit begeisterung mit dir unterwegs.
alles klein schreiben ist ganz schön sch……wierig.
liebe grüße und ahoi bis bald. ursel & peter