zum frühstück gibt mir fr. devasy einen tipp: wir mögen doch unsere übrigen rupien alka, der köchin, geben. ausserdem sei heute ‚happy holiday‘ um zehn Uhr auf dem playground.
bevor ich ins zimmer gehe schaue ich noch geschwind zur haustür hinaus. da sehe ich fr. jinto mit einigen kindern fango spielen. beim genaueren hinschauen bemerke ich, dass dies kein normales spiel ist. sie verteilen sich gegenseitig farbe in gesicht und haare. es ist eine wonne, die kinder und vor allem den father so ausgelassen miteinander herumspringen zu sehen. und ein gedanke setzt sich fest: ich habe frische klamotten für die lange rückreise an. das beisst sich mit den höchstwahrscheinlichen ergebnissen des happy holiday. ich ziehe mich also rasch um und sage ‚meinen‘ frauen bescheid um dann schnell wieder hinunter zu kommen. da drängen fr. francis und fr. jinto schon zum aufbruch.
so ziehen wir nun im ashadeep von haus zu haus, rufen die kinder und schwestern heraus und begrüssen sie überschwenglich mit „happy holiday!“ auch wenn einige von ihnen sehr zurückhaltend sind – es ist für den grössten teil der kinder eine riesen-freude, andere bunte farbe in gesicht und haare zu streiche(l)n. so ausgelassen habe ich fathers, sisters und children noch nie hier gesehen. nachdem alle häuser besucht worden sind, gibt es ein gruppenfoto und happy holiday wird beendet. – vorerst, denn wir müssen uns nun von unserer (wasserlöslichen) farbe trennen. die gebrauchten und farbigen kleider werden nach einer dusche gegen die reise-bekleidung eingetauscht. ich reinige die brille noch gründlich und den fotoapparat so gründlich wie möglich.
beim mittagessen erfahren wir, dass wir nicht um mitternacht richtung flughafen delhi aufbrechen, sondern bereits um 16 uhr. wir machen zudem beim bischof noch station, weil er uns bei einem dinner „auf wiedersehen“ sagen möchte. das bedeutet, dass ich nun schleunigst meinen rucksack packen muss, was ich auch in einer guten zeit schaffe.
wir verabschieden uns von alka, unserer köchin und drücken ihr noch unser dankeschön in die hand. margret nimmt sie in den arm und bei ihr fliessen ein paar tränchen.
unser gepäck steht schon pünktlich unten vor der haustür und wird nun in den jeep geladen. nach den abschied von fr. thomas nehmen wir drei wie gewohnt auf der rückbank platz. mit fr. francis am steuer holen wir noch fr. jinto im jungen-haus ab. am ashadeep-tor setzt sich jinto ans steuer und francis daneben. und dann steigt noch fr. devasy vorne ein! er zwängt sich zwischen die zwei, so dass er schliesslich zu einem guten drittel auf dem beifahrersitz und vor allem aber zwischen den auto-stühlen sitzt. der fahrer kann zwar kaum schalten, aber wir kommen auf diese art nicht nur gut durch die kontrolle eines naturparks, sondern auch bis in die bischofs-stadt.
dort gibt es einen kaffee, dann kommt der bischof und das abendessen mit ihm, wobei wir drei allein und exklusiv mit ihm am tisch sitzen.
nach dem abendessen verabschiedet er sich herzlich von uns nach hause, damit sein fahrer uns dann letztlich zum flughafen fahren kann.
bis der wieder da ist, hören wir der chor-probe zu, die für die morgige messe übt. fr. robin (leitung, keyboard) und fr. jinto (bass) sowie vier schwestern üben wunderschöne indische religiöse lieder ein – stimmliche nuancen werden dabei direkt von der audio-datei auf dem notebook abgehört und eingeübt.
unsere abfahrt beendet die probe, es gilt endgültig abschied zu nehmen. dieser fällt sehr herzlich aus, verbunden mit mehr oder weniger ernst gemeinten ‚einladungen‘: „das nächste mal treffen wir uns in germany“ oder „wir lernen deutsch, ihr besseres englisch“.
dann fahren wir um etwa halb zehn uhr los richtung delhi mit unserem senioren-father devasy. bei alt-bischof gratian, einem alten bekannten von margret, machen wir um halb ein uhr rast. er ist im grunde genommen der ur-vater unseres vereins. mit ihm zusammen hat sie – quasi als ur-mutter – damals den impuls gehabt, unseren ashadeep-verein ‚Behindertenschule am Himalaya e.V.‘ zu gründen.
der ursprüngliche plan, nach kurzer pause weiter zu fahren, wird von den geistlichen umgeworfen. stattdessen werden kurz ein paar betten bezogen und nun gibt es eine kurze nacht-ruhe bis um vier uhr.