nach einem einfachen guten frühstück liessen wie uns durch arles treiben und trafen dabei auf eine grosse kinderschar, der wir folgten. die führte uns mit ein paar umwegen zur Arènes d’Arles.
aus zeitgründen folgen hier vorerst nur stichworte:
besichtigung der arena mit beobachtung des kinderfestes, besichtigung des Théâtre Antique mit beobachtung eines gladiatoren-schaukampfes, besuch derÉglise Saint-Trophime mit erkundigung eines möglichen gepäck-transports für den ersten wandertag, mittagessen (kalte paella) mit anschliessender mittagspause in der herberge, erkunden möglicher verkürzung der ersten wanderstrecke und reservierung der nächsten herberge, kaffee mit mehr schoko- als kaffeebohnen, besuch ausgewählter orte von Van Gogh, missglückte versuche der kälte zu entfliehen durch vorzeitigem abendessen, schliesslich für gegessen in bekannter vortags-kneipe, studieren der Buslinien von arles mit hilfe von hostelier und anwesenden französischen schülern.
die zugfahrt durch frankreich von strasbourg nach arles grafik strecke
den gengenbacher tag begannen wir mit einem spaziergang durch den ort, begleitet von der familie von renates ‚alter‘ freundin aus ganz frühen tagen. mit einem regenschauer verabschiedeten sie uns am bahnhof. der zug brachte uns nach strasbourg auf der anderen seite der grenze, die wir aber nur wahrnahmen, weil ein deutsch-französisches polizisten-paar durch den zug patrouillierte.
ab strasbourg verbrachten wir dann 5 1/2 stunden im TGV, in denen wir aus dem fenster, aufs handy oder auf die anderen menschen im zug schauten. auch wenn sich gehen ende der fahrt renates rücken etwas bemerkbar machte, waren wir uns darin einig, dass wir diese strecke auf keinen fall mit dem auto hunter und bringen wollten.
aber auch die längste TGV-fahrt geht dann mal zu ende und zum abgewöhnen hatten wir dann noch einen 5-minuten-transfer ins zentrum von avignon und eine viertelstündige abschluss-fahrt nach arles. dort standen zwar Taxis vor dem bahnhofs-gebäude, aber wir machten uns lieber per pedes auf richtung jugendherberge. geführt von komoot hätten wir auf keinen schleichwegen die juhe erreichen können. nachdem wir über einen noch nicht eröffneten jahrmarkt (zum glück) gezogen waren, hielt neben und ein auto an. der fahrer fragte uns, wo wir den hin wollten und erklärte uns dann einen direkten weg dort hin. wenn ich es nicht gleich verändern hätte, wäre er sogar bereit gewesen, die ganze beschreibung zu wiederholen. so sind wir schliesslich neben hauptstrassen ans ziel gelangt.
ein freundlicher junger mann nahm uns auf und gab uns ein kleines zimmerchen.it stockbett gleich beim eingang. weil es in der herberge nichts mehr zu essen gab, sind wir dann „nur ca. 10 m gleich rechts“ (so der junge mann) in die kneipe gegangen. die stellte sich dann aber als deutlich weiter entfernt und in einer etwas anderen richtung heraus. in dieser kleinen kneipe haben wir uns einen kleinen salat schmecken lassen und kamen dann von der anderen Seite wieder zur herberge zurück.
während es am anfang noch recht laut auf dem flur zuging, ist es jetzt, wo ich diese zeilen ins handy schreibe, absolut ruhig!
per bus und zug sind wir nun über künzelsau, waldenburg, heilbronn, karlsruhe und offenburg nach gengenbach gekommen. das war etwas später als geplant, obwohl es anfangs sehr pünktlich lief, aber wir haben ja zeit…
hier besuchen wir renates schwester, die im ort die gemeinschaft der franziskanerinnen leitet. nach guter klösterlicher verpflegung dürfen wir nun im so genannten bischofs-zimmer nächtigen. das wird uns besondere kraft geben, so dass wir morgen guter dinge frankreich anvisieren können.
corona hat uns den camino von arles zu den pyrenäen vor ein paar jahren gestrichen. nun nehmen wir noch einmal anlauf für diesen pilger-weg.
von langer hand geplant – schon längere zeit in den kalendern eingetragen und versucht freizuhalten. danach haben wir den start-termin festgelegt und nun sind die ersten zwei schritte gemacht: vor ein paar tagen haben wir die sncf-fahrkarten nach arles gekauft. und nun auch die erste herberge in arles gebucht.
geplant war, dass wir gestern mit dem zug in arles eintreffen und die stadt uns schlendernd einverleiben. geplant war, dass wir heute uns aufmachen auf der via tolosana richtung pyrenäen …
so sitzen sind wir daheim und nutzen die gewonnene zeit z. b. zum wandern in der umgebung.
wer lust hat nachzuschauen, wo wir wandern waren, findet das hier unter komoot:
das konzert unseres chores wäre eigentlich um diese zeit vorbei und entspannung und zufriedenheit läge über allen sängerinnen und sängern.
auch der rucksack wäre jetzt fast gepackt und allerletzte angelegenheiten des übergangs im haus noch vor uns.
und dann …
ginge es eigentlich bald los: mit dem zug nach arles und dann zu fuss richtung pyrenäen.
aber nun ist alles ganz anders. ein klitze-kleines, aber massenhaft auftretendes virus, merkel und macron haben uns total ausgebremst! nationale grenzen, die wir jahrelang zuvor kaum mehr wahrgenommen haben, haben ihre rot-weissen schlagbäume gesenkt. ausgangsbeschränkungen und -sperren, verschlossene herbergen und cafés und wer weiss was verhindern unseren pilger-weg. das herz will aufbrechen, aber das hirn sagt NEIN.
so bleiben wir in unserem beschaulichen dorf, nutzen die zeit zuhause für allerlei tätigkeiten in haus und garten und geniessen die gewonnene zeit zur muße und muse.
und zu ausgedehnten spaziergängen und kleinen wanderungen – die sind ja noch zu zweit erlaubt. daher findet ihr hier nun kein pilger-tagebuch von arles zu den pyrenäen. aber es gibt immer wieder häppchen wie diese.
auf dem weg mit mehr frei-zeit und für benachteiligte menschen, vor allem kinder und jugendliche