neuenburg (baden) – künzelsau-morsbach

- nach dem frühstücks-gang ohne rucksack brechen wir im e-hotel die zelte ab ziehen zum bahnhof, nach nur wenigen minuten wechseln wir in müllheim den zug, um nach offenburg zu kommen. dort haben wir so viel aufenthalt, dass wir den bahnhof für einen kleine spaziergang verlassen, dann geht es nach karlsruhe in einem zug, dem ein wagen fehlt. dafür kommen unheimlich viel leute auf den bahnsteig und dann in den zug. wir haben viel glück (eine zug-türe kommt genau vor uns zum stehen) und finden sogar noch einen sitzplatz.
- spannend ist dann auch der umstieg in karlsruhe: der zug endet hier und die masse steigt aus, eine andere masse kommt uns auf dem bahnsteig entgegen, die fort von hier will und zu ‚allem unglück‘ wird an dem bahnsteig auch noch gebaut. wir kommen gut durch und finden auch den zug nach stuttgart, der im laufe der zeit ähnlich voll wird. wir bekommen einen sitzplatz, den rucksack nehmen wir zwischen die beine. die ältere dame neben uns spricht uns darauf an und es stellt sich heraus, dass sie auch viel gepilgert ist: „wenn man den rucksack sieht und die bekleidung sich genau anschaut“, wird einem erfahrenen pilger klar, dass das keine jungen leute sind, die mit rucksack eine – kurze – reise machen. daraus entwickelt sich ein pilger-erfahrungs-austausch erster klasse, bei dem sie uns u.a. erzählt, dass sie nächste woche eine neue pilger-reise antritt, und zwar nach rom.
- die zeit vergeht so schnell, dass wir fast nicht bemerken, dass wir den nächsten zug nach heilbronn wg. verspätung nicht mehr bekommen. jedoch fährt kurz darauf noch einer dort hin, mit dem wir dann – ebenfalls mit verspätung – gerade noch so den nach waldenburg bekommen. der fährt dann auch mit einer verspätung nach waldenburg ein, wo wir gerade noch die rücklichter des busses nach künzelsau sehen – der startet exakt pünktlich (obwohl der busfahrer eigentlich zug und aussteigende fahrgäste hätte sehen können/müssen.
- von mehreren auch betroffenen menschen erfahren wir, dass dies sehr oft passiert, allerdings wohl noch nie so extrem knapp. im gespräch verkürzt sich dann die wartezeit gefühlsmässig so, dass wir dann einfach den nächsten nehmen können. in künzelsau machen wir dann einen abstecher in die NVH-zentrale am busbahnhof, wo wir uns über den busfahrer beschweren. wir erfahren dabei, dass die gehalten sind, auf jeden fall bis zu fünf minuten zu warten, falls der zug verspätung hat. nun interessieren unsere gesprächspartner, woher wir mit den rucksäcken kommen.
- von nun an liegt nur noch der letzte abschnitt des rückweges unter unseren wander-schuhen und -sandalen. ohne weitere verspätung kommen wir daheim zufrieden an.
- damit endet eine erfahrungsreiche und wertvolle pilger-zeit – offen für begegnungen, herausforderungen und hindernissen – an die wir uns gerne zurück-erinnern. wir sind losgezogen mit dem vorsatz, wir haben ein ziel, aber wir schauen, was auf uns zukommt und entscheiden ggf., wie es für uns beide passt.
- wer weiss, wohin es uns irgendwann wieder einmal hin treiben wird…
