montag, 08.10.2018 (burgos)
ungefähr um sieben uhr wachen wir alle auf, weil einer durch den schlafraum geht und kräftig „hola! buenos dias!“ ruft! es war sehr kalt in dieser nacht, ich habe gefroren, trotz der doppelten klamotten, renate hat alles angehabt, was ihr zur verfügung stand und zwei pullover zum zudecken benutzt. kalt war es ihr trotzdem. wie müssen sich menschen fühlen, die in der nacht kein warmes fleckchen bekommen, und das nicht nur einmal!
wir packen und verlassen punkt acht uhr die herberge. dabei ist es uns klar, dass wir für die zweite nacht etwas anderes, wärmeres suchen werden. in der bar gegenüber frühstücken wir unter vielen pilgerInnen. anschliessend suchen wir das touristen-büro, aber wegen einer baustelle finden wir keinen eingang. nach dem umrunden des gebäude-komplexes machen wir uns auf die eigene suche nach einem hostel oder hotel. da fährt in dem moment ein polizei-auto vorbei und bleibt vor uns stehen, die seiten-scheibe geht herunter und der polizist fragt „you need help?“. das nützen wir aus und teilen ihm unser anliegen mit. die beiden steigen aus ihrem auto aus um uns den weg zu einem nahe liegenden hostel zu zeigen und zu beschreiben. die (spanische) polizei – dein freund und helfer! da kann sich mancher hospitaliero eine scheibe davon abschneiden.
es ist nicht weit weg bis wir am beschriebenen ort sind. daneben befindet sich das alsa-bus-terminal, das wir vor vier jahren kennen gelernt haben. das daneben liegende hostel haben wir damals nicht registriert, aber da war auch richtig sommer. wir checken ein für 42 euro das zimmer mit doppelstock-bett, das wir ab ein uhr beziehen können. den rucksack können wir so lange in einem seiten-raum der rezeption lagern. weil uns die kathedrale interessiert, besichtigen wir sie mit dem pilger-sonder-eintrittspreis, und sie ist und wirkt auf uns wieder so imposant wie vor vier jahren. teilweise wird innen gebaut bzw renoviert, was jedoch der faszination keinen abbruch tut. wieder draussen suche ich renate und bekomme auch keinen telefon-kontakt zu ihr. schliesslich gehe ich ins hostel, das nicht allzu weit entfernt ist. aber auch dort ist sie nicht, also nochmals zurück zur kathedrale. da meldet sie sich per SMS und wir treffen uns vor dem eingang. renate sass einfach im gottesdienst-raum des imposanten bauwerks und liess es so wirken.
wir können nun im hostel unser zimmer beziehen, dessen digitales tür-schloss mit einem schlüssel geöffnet wird, der an einen auto-schlüssel erinnert. das fenster des zimmers zeigt auf das blech-dach des bus-bahnhof und wir hören die lauten ansagen auch durch das geschlossene fenster. wir beziehen unsere betten, duschen und wärmen uns auf. dann stecken wir uns in andere klamotten (die total-wäsche vor ein paar tagen stellt sich als sehr sinnvoll heraus). noch ein kleines nickerchen und dann zurück ins kalte burgos um wasser und kekse einzukaufen und nach der abfahrtszeit des busses zum bahnhof zu schauen. dabei suchen wir gleich nach einem kürzeren weg vom hostel zum bus. in einem kleinen café trinken wir einen kaffee und eine schokolade und essen gleich eine kleinigkeit.
wir gehen noch einmal zurück ins hostel und dann später zum abendessen, wo paella und pilger-menü angeboten wird. es ist eine sehr grosse paella, wie sie an die nachbar-tische getragen wird. so entscheiden wir uns für das menü, das auch sehr gut daher kommt. danach freuen wir uns auf eine warme nacht, wenn auch anfangs noch etwas durchsetzt von alsa-ansagen und tür-geräuschen von nebenan.