pilgerinnen treffen pilger

heute habe ich zeit – ich kann erst nach sechs ihr ankommen, weil die ‚herbergs-eltern‘ da erst von ihrer arbeit nach hause kommen. also setze ich mich in beaune gemütlich in ein café. doch kaum sitze ich, steht zwei tische weiter ein mann meines alters auf und kommt herüber. er fragt woher ich komme und fängt dann in gutem deutsch ein gespräch an. er wolle nicht stören, aber er hätte die muschel am rucksack gesehen. das muss ein jakobspilger sein, und das mache ihn immer neugierig. er sei in der vergangenheit schon mehrmals jakobswege gegangen und hätte so wunderschöne erfahrungen gemacht. ich musste ihm ‚meine geschichte‘ erzählen.

während dieses netten gesprächs bekomme ich vom nachbartisch zwei kekse, die man zum kaffee bekommt, herüber gereicht mit der bemerkung: wer pilgert, braucht immer was zu essen, und sei es nur was kleines.

der weitere weg führt mich wieder durch weinberge. heute wird gearbeitet. überall werden die reben zurück geschnitten, gesammelt und in fahrbaren liegenden fässern verbrannt. der weg führt an weinkeltereien, weinkellern, weinverkaufsräumen vorbei.

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bis ich schliesslich abends in eine pilger-familie ‚reinrutsche‘. kaum habe ich den rucksack abgelegt, ist anne, die frau des hauses, mit mir im gespräch über unsre erfahrungen. als sie vor jahren von ihrem camino zurück kam, nahm sie pilgerinnen, die vorbei kamen, für eine nacht auf. als deutschlehrerin sprach sie gut deutsch, was mir entgegen kam. mit marco, dem hausherrn, sprach ich französisch so gut es ging. ebenso mit den beiden halbwüchsigen töchtern, die mit mir ihre deutsch-kenntnisse vertiefen sollten/wollten. es war ein zweisprachiges abendessen, bei dem jeder von uns vom anderen lernte.

und dazwischen hat mir anne die nächste üernachtung festgeklopft. das ist pilgern auf französisch!

 

 

 

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