winter-wetter auf dem weg

nebel ist üblich seit einiger zeit. den ganzen tag über laufe ich im nebel, der mal dichter ist und mal weiter sehen lässt. mal sehe ich kaum 50 m weit. aber ich mache ja keine sightseeing- tour, sondern einen winter-pilger-weg.

diese nacht war ich auf ca. 1000 m höhe. das wird mir deutlich, als ich vor die herberge trete. die stufen vor der haustür sind etwas rutschig. auf der strasse wurde wohl gestreut, aber der (asphaltierte) weg in den wald nicht. da war nur auf dem seitenstreifen mit gras ein sicheres vorwärtskommen möglich. das heisst aber auch, dass steine und wurzeln auch rutschig sind. das wird was geben! so komme ich deutlich langsamer vorwärts als sonst. in einem kleinen weiler, durch den ich komme, sind alle strassen total vereist.

einen vorteil allerdings hat der frost: der schlamm ist hart! und zusammen mit dem nebel ist die natur wundervoll anzusehen.

mein weg führt mich heute zum glück den tag über mit wenigen ausnahmen abwärts. so kann ich temperaturen unter null und nebel hinter bzw. über mir lassen.

dafür hat der weg herausforderungen der anderen art für mich bereit. die wegführung ist wieder etwas verworren, so dass auch die wanderkarte wieder passen muss. und die zeichen-setzung an den kreuzungen lässt zu wünschen übrig. immer wieder brauche ich mein GPS.

daher ist es schön, wenn ich jemanden treffe, den ich fragen kann. das jugendliche paar in einem dorf lernt zuerst einmal, das durch ihren ort ein jakobsweg geht und diejenigen, die darauf wandern, pilger sind. der junge mann fragt, ob ich auf der strasse schlafe. nun wissen sie, dass es für pilger herbergen gibt. das schöne ist: die beiden begleiten mich zu der stelle, wo der kleine weg im dorf abgeht. etwas sinnvolles gelernt und eine gute tat vollbracht (sagt der lehrer und pfadfinder).

am abend wird mir die hoffnung auf ein bett in der monastère genommen (zweimal habe ich angerufen und nur den anrufbeanworter angetroffen, dann habe ich mich auf pilger-aussagen verlassen.) geschlossen für immer. der heutige weg war anstrengend, ich bin fertig – sagt mir ein bett in der stadt, egal wo. und es gibt eines: die mitarbeiterin in der bücherei der monastère nimmt mich bei ihr auf. sie hat ein kleines zimmer im keller, da kann ich schlafen. und ein abendessen mit etwas unterhaltung sowie ein frühstück gibt es dazu. das ist der jakobsweg!

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert