wie weihnachten

der tag begann mit Therese! nach dem frühstück kam sie zur tür herein und überreichte mir ein längliches und sehr schlankes paket. allen war klar, was es beinhaltete. meine renate hatte weder mühe noch kosten gescheut und mir meinen stock – den ich bei meinem heimat-aufenthalt, als meine mutter starb, vergessen hatte – nach frankreich geschickt! wg. postalischer irritationen hatte mir Therese schon vorher ein päckchen hinterher gefahren. für sie war es – so wie sie es mir sagte: ein freundschafts-dienst für jakobspilger.

und nun dieser nochmalige freundschafts-beweis! Therese wollte unbedingt wissen, in welcher herberge ich wo übernachte, weil sie wusste, dass noch ein paket unterwegs war. in ihrer ureigenen herzlichen art bekam ich es nun von ihr überreicht. als antwort auf meinen dank dafür stimmte sie das lied der (französischen) pilger an, das sie auch bei anderen anlässen sang: tous les matins nous prenons le chemin, tous les matins nous allons plus loin … – ultreja! und ich konnte nun meinen weiteren weg mit der unterstützung meines stockes fortsetzen.

noch etwas weiteres sollte meinen weiteren weg unterstützen: wintertaugliche wanderschuhe. nachdem ich schon vor ein paar tagen bemerkte, dass bei beiden schuhen nähte aufgeplatzt waren, wollte ich einen schuster auf/suchen. der in moissac entdeckte noch weitere heiklere ‚verletzungen‘ und schickte mich in ein fachgeschäft für wanderschuhe. dort stand im regal ein paar, das wohl auf mich gewartet hat. die grösse stimmte, die füsse passten gut rein – nach mehreren rundläufen im geschäft zog ich sie gar nicht mehr aus und trug die ‚alten‘ in die herberge.

dieser tag begann also mit zwei neuen sehr wichtigen pilger-utensilien: stock und schuh. ein guter tagesbeginn, den die sonne dann noch fortsetzte.

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